Cat-Eye-Brillen: Von Audrey Hepburn über Marilyn Monroe bis hin zu Dame Edna und Lady Gaga und damit über gut 60 Jahre Film- und Mediengeschichte spannt sich der Bogen ihrer populären Trägerinnen
New York, 1961: Ein gelbes Taxi hält vor Tiffany's, und sie steigt aus. Kaffee und Kipferl in der Hand und eine große, dunkle Sonnenbrille im Gesicht. Spätestens seit Audrey Hepburn alias Holly Golightly vor dem Schaufenster des Schmuckladens frühstückte und sich nicht an den Juwelen satt sehen konnte, wurde die dunkle Sonnenbrille mit den nach oben geschwungenen Enden zum Kultobjekt.
Lange galt die Cat-Eye Brille als Karikatur ihrer selbst: Von älteren Damen mit Allüren oder zu Themen- oder Faschingspartys getragen, galt sie als altmodisch und unmodern. Doch als die Brillenfassungen in den vergangenen Jahren wieder größer wurden, zogen sich auch die Enden langsam wieder in die Höhe. Mittlerweile ist die Primadonna unter den Sonnenbrillen wieder allerorten zu sehen.
In den 1950er-Jahren wurden Cat-Eye-Brillen hauptsächlich von Bibliothekarinnen und Sekretärinnen getragen - beides Berufe, denen in den damaligen Jahren nur emanzipierte und selbstständige Frauen nachgingen. Eine verführerische Note bekam die Brille zum ersten Mal, als sie von Marylin Monroe in "How to Marry a Billionaire" getragen wurde. Als naive Blondine mit Sehschwäche machte sie die Cat-Eye-Brille schlagartig sexy.
Gestell gegen die Langeweile
Beinahe zwei Jahrzehnte konnte sich die Brille in der Modewelt halten. Ein Grund war sicherlich, dass es die Hornbrille geschafft hat, sich aus den Fesseln der Langeweile zu lösen. Sie wurde meist in unterschiedlichen Farben oder mit markanten Mustern getragen. Glitzersteinchen, Pailletten oder Perlen schmückten die Enden der Fassung, die in der Regel recht schmal war. Später wurden die Katzenaugen-Brille von runderen Modellen abgelöst, die Tage der Beatles und jene von John Lennon brachen an und die Stunde der Cat-Eye Brillen hatte geschlagen.
Einen der markantesten Auftritte mit Cat Eye-Brille hatte im heimischen Kino übrigens Peter Alexander: Als er im Film "Die Abenteuer des Grafen Bobby" in die Rolle einer Anstandsdame aus gutem Hause schlüpfte, trug er eine Katzenbrille auf der Nase. Ein Höhepunkt in der Geschichte dieser Brille - aber wohl auch ein Signal für den kommenden Niedergang.
Nachfolgend einige aktuelle Modelle: