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Verteidigungsminister Gerald Klug hat Andrea Leitgeb zur Kommandantin der Sanitätsschule ernannt.

APA-FOTO: ROLAND SCHLAGER

Das österreichische Bundesheer hat seine erste Frau im Generalsrang. Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) hat am Montag Andrea Leitgeb zur Kommandantin der Sanitätsschule ernannt und sie gleichzeitig zum Brigadier befördert. Klug sprach von einem "historischen Tag" und einem "Signal an alle Frauen: Es zahlt sich aus, Soldatin beim österreichischen Bundesheer zu werden".

Soldatisches Leben

Die 51-jährige Medizinerin Leitgeb startete ihre Karriere beim Bundesheer im Jänner 2001. Die Umstellung auf das soldatische Leben sei anfangs zwar "schwierig" gewesen. Gereizt habe sie aber die Tätigkeit in der Auslandshilfe und im Katastrophenschutz, sagte sie gegenüber der APA. 2001/2002 absolvierte die Chirurgin einen achtmonatigen Auslandseinsatz auf dem Golan (Syrien).

Die Sanitätsschule des Bundesheeres hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums 31 Mitarbeiter, darunter fünf Ärzte. Sie ist zuständig für die Ausbildung des Sanitätspersonals.

"Brigadier" ist der erste von vier Generalsrängen beim Bundesheer (es folgen Generalmajor, Generalleutnant und General). Bis zur Ernennung der ersten Frau im Generalsrang hat es 16 Jahre gedauert: Die ersten Frauen rückten am 1. April 1998 zum Bundesheer ein, höchster Dienstgrad war bisher Oberst. Weitere hohe weibliche Offiziere könnten folgen: Laut Klug befinden sich derzeit zwei weibliche Hauptmänner im Generalstabslehrgang.

368 Soldatinnen beim Bundesheer

368 Soldatinnen stehen derzeit in einem Dienstverhältnis mit dem Bundesheer. Damit steigt der weibliche Anteil zwar langsam, aber doch. 2005 waren erst 262 Soldatinnen beim Heer, 2007 hatte man knapp die 300 erreicht (298), 2010 waren es dann 349.

Den Eindruck, dass Frauen vor allem als Medizinerinnen oder Sportlerinnen im Bundesheer-Einsatz sind, verwischt man im Bundesheer auf Anfrage sofort. In sämtlichen Waffengattungen seien Soldatinnen tätig. So gibt es etwa drei Hubschrauberpilotinnen, eine Fluglotsin, Panzerkommandantinnen und Militärhundeführerinnen.

Jagdkommando

Sogar den Grundkurs Jagdkommando hat eine Soldatin absolviert. Damit wäre sie eine Kandidatin für einen Platz in der Eliteeinheit des Bundesheers, wenn dort wieder Plätze frei werden.

Von den 368 Soldatinnen stehen 291 in einem regulären Dienstverhältnis. Der Rest befindet sich in Ausbildung. 62 Frauen stehen in Offiziersrang, für den die Absolvierung der Militärakademie oder ein Jahr freiwillig als Milizoffizier notwendig ist, 129 Soldatinnen dienen als Unteroffiziere. (APA, 31.3.2014)