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Gerade zu den Festtagen sollten eine gesunde Lebensweise, ausreichend Bewegung und wenig Alkohol zum Alltag gehören, empfehlen Leber-Experten.

Foto: APA/dpa/Martin Gerten

Zu Ostern kommen jede Menge üppiger Speisen auf den Tisch. Bleibt dann noch wegen des Fernsehprogramms mit vielen Spielfilmen die Bewegung auf der Strecke, läuft die Leber Gefahr, auf Dauer Schaden zu nehmen. Lagert sie Fett ein, wird sie zur sogenannten Fettleber, die sich entzünden und für weitere Lebererkrankungen sorgen kann.

Chronische Entzündungen

In Deutschland nehmen Übergewicht sowie die Volkskrankheiten Diabetes mellitus und metabolisches Syndrom zu. Daraus folgen vermehrt Lebererkrankungen. "Etwa ein Drittel der Bundesbürger über 40 Jahre hat eine Fettleber. Kommt noch zu viel Alkohol, Diabetes mellitus oder Übergewicht hinzu, kann sich die Leber entzünden", sagt Michael P. Manns, Vorstand der Deutschen Leberstiftung. "Wird diese Entzündung chronisch, sind weitere Lebererkrankungen vorprogrammiert." 

Die Folgen können Leberzirrhose - eine Vernarbung des Lebergewebes - und Leberzellkrebs sein. "Leberzellkrebs ist weltweit die fünfthäufigste Tumorerkrankung und gehört zu drei häufigsten Todesursachen, die durch Tumore hervorgerufen werden. Meist haben die Patienten vorher eine chronische Lebererkrankung. Das hat dazu geführt, dass sich in den letzten 20 Jahre die Neuerkrankungsrate für Leberkrebs in westlichen Ländern mehr als verdoppelt hat", sagt Peter R. Galle, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung (Gastro-Liga).

Unspezifische Symptome

Gerade zu den Festtagen, aber auch über das ganze Jahr, sollten deshalb eine gesunde Lebensweise, ausreichend Bewegung und wenig Alkohol zum Alltag gehören. Genauso wichtig wie die Lebensgewohnheiten ist eine regelmäßige Vorsorge. Dazu gehört die standardmäßige Überprüfung der Leberwerte. Denn auch wenn die Leber krank ist, schmerzt sie nicht, sondern zeigt völlig unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Druck im Oberbauch.

"Stellt der Hausarzt fest, dass die Leberwerte (GPT, GOT und GGT-Wert, Anm.) erhöht sind, kann er frühzeitig eine weiterführende Diagnostik und gegebenenfalls die geeignete Behandlung, auch in Kooperation mit einem Facharzt sicherstellen", sagt Claus Niederau, Vorstandsvorsitzender Deutsche Leberhilfe e.V.

Viele Lebererkrankungen seien sind heute gut behandelbar. "Wenn wir früh genug eine Diagnose stellen können, besteht die Chance viele Leberentzündungen und damit auch Leberkrebs im Vorfeld zu vermeiden", so Niederau. (red, derStandard.at, 14.4.2014)