Vielfalt ist in NPOs noch ausbaufähig.

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Wien - Gesellschaftliche Herausforderungen in bessere Bahnen zu lenken, dafür stehen Non-Profit-Organisationen (NPOs). Die Erwartungen an NPOs als Arbeitgeber beim sensiblen Umgang mit allen Dimensionen der sozialen Vielfalt sind hoch. Ob NPOs diesen Erwartungen auch gerecht werden, hat das Beratungsunternehmen Pauser Diversity & Inclusion nun erstmals anhand von zehn Non-Profit-Organisationen untersucht.

Noch viel zu tun

Fazit: Zwar beabsichtigen NPOs mit ihrer Arbeit die gesellschaftlichen Normen zu verändern, unter dem Gesichtspunkt von Diversity & Inclusion stehen sie aber erst am Anfang, fasst Norbert Pauser, Co-Autor der Studie, die Ergebnisse zusammen. Bei den unterschiedlichen Dimensionen der Vielfalt sei, so die Analyse, die Dimension Gender am häufigsten Thema, ebenso Alter sowie kulturelle Vielfalt. Behinderung, sexuelle Orientierung oder Religion werden als unwesentlich erachtet.

Ein Blick in die Organisationen zeigt: Drei Viertel der Beschäftigten sind weiblich, in Führungspositionen sinkt der Frauenanteil aber auf 50 Prozent. Mit einem Anteil von einem Prozent werden nur sehr selten Menschen mit Behinderung in NPOs beschäftigt. Von den zehn befragten Organisationen war nur in einer eine Leistungsposition mit einer begünstigt behinderten Person besetzt.

Von Unverständnis bis hin zu reflektierter und strukturierter Herangehensweise reiche das Wissen über das Thema Diversity. Die Untersuchung zeigte auch, dass NPOs besonders dann an gesellschaftlicher Vielfalt interessiert sind, wenn das für die eigenen Zielsetzungen funktional nützlich ist. Befragt wurden Organisationen, die sich sowohl thematisch und regional als auch in der Anzahl ihrer Mitarbeiter, den finanziellen und ehrenamtlichen Ressourcen unterscheiden.

Große Unterschiede

Der Grad der Institutionalisierung von Diversity sei daher auch sehr unterschiedlich, aber zum größeren Teil auch sehr gering, sagt Pauser. Und die Bereitschaft, sich mit Diversität stärker auseinanderzusetzen, hänge stark von den handelnden Personen ab. Positiv merkt Pauser aber an, dass vielen Non-Profit-Unternehmen die Notwendigkeit nach einer umfassenden Strategie bewusst sei und bereits daran gearbeitet werde. (red, DER STANDARD, 19.20./21.4.2014)