Shanghai - Das Berufungsgericht des Automobil-Weltverbandes (FIA) hat Red Bull nach der Disqualifikation von Daniel Ricciardo im Formel-1-Grand-Prix von Australien von betrügerischer Absicht freigesprochen. Dennoch muss das Weltmeisterteam nach seinem abgeblitzten Einspruch alle Verfahrenskosten tragen. Das geht aus der Urteilsbegründung hervor, die die FIA vor dem GP von China veröffentlicht hat.

Ricciardo war nach Platz zwei wegen eines zu hohen Benzindurchflusses disqualifiziert worden. Mehrmals war die seit heuer höchstzulässige Menge von 100 kg pro Stunde überschritten worden. Red Bull verwies auf ein unzuverlässiges Messgerät. Konkurrent Mercedes forderte zu Wochenbeginn in Paris sogar eine höhere Strafe für das österreichisch-englische Team, weil es sich absichtlich über die Regeln hinweggesetzt habe.

Davon sah die FIA zwar ab, Spannungen zwischen den beiden derzeit stärksten Rennställen der Formel 1 dürften aber nach wie vor bestehen. Mercedes-Teamaufsichtsratschef Niki Lauda soll Red Bulls Teamchef Christian Horner in Shanghai sogar eine Torte überreicht haben, um die Wogen zu glätten. "Niki ist ja unser Außenminister. Gut, dass er das macht", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff im Sky-Interview.

Der Wiener war darum bemüht, den Sport in den Vordergrund zu rücken. "Eigentlich sollte der Kampf auf der Strecke stattfinden. Manchmal ziehen sich die Auseinandersetzungen aber von der Strecke weg in den Gerichtssaal", sagte Wolff. "Und das Gericht hat einen Regelverstoß erkannt. Alles andere ist eigentlich Kindertheater." (APA, 19.4.2014)