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Ali Akbar Salehi, der Chef der iranischen Atombehörde, geht von einer baldigen Lockerungen der Saktionen gegen den Iran aus.

Foto: EPA/ROLAND SCHLAGER

Teheran - In den Atomverhandlungen mit dem Iran deuten sich weitere Fortschritte an. Das Land habe gemäß der Vereinbarung mit der internationalen Gemeinschaft die Reduzierung hochangereicherten Uran-Materials abgeschlossen, sagte der Chef der iranischen Atombehörde, Ali Akbar Salehi, am Samstag dem arabischen TV-Sender Al-Alam. Er gehe davon aus, dass dies zu einer weiteren Freigabe von Konten führe, die der Westen im Zuge seiner Sanktionen gesperrt habe.

Zudem zeigte sich Salehi im Streit über den Schwerwasser-Reaktor Arak kompromissbereit. Der Disput über den Schwerwasserreaktor Arak sei "praktisch beigelegt", sagte Salehi. Die Regierung in Teheran habe der 5+1-Gruppe aus den fünf Veto-Mächten des UNO-Sicherheitsrates plus Deutschland einen Vorschlag unterbreitet, der "angenommen worden" sei, sagte Salehi, ohne Details zu nennen.

Die Atomanlage in Arak, 240 Kilometer südwestlich von Teheran, unterliegt Kontrollen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO). Durch die internationalen Vereinbarungen soll sichergestellt werden, dass in Arak kein atomwaffenfähiges Plutonium produziert werden kann. Dazu könnte die Zahl der Zentrifugen gesenkt werden. Nach Darstellung der iranischen Regierung dient der 40-Megawatt-Reaktor ausschließlich Forschungszwecken.

Im November kam ein Abkommen zwischen der 5+1-Gruppe und dem Iran zustande, durch den der jahrelange internationale Streit entschärft wurde. Die IAEA-Inspektoren bescheinigten Teheran zuletzt am Donnerstag Fortschritte bei der Umsetzung der Vereinbarungen. Die USA lockerten daraufhin weitere Sanktionen.

Das Interimsabkommen war nach langjährigen Verhandlungen in Genf geschlossen worden und gilt zunächst für sechs Monate, kann aber immer wieder um weitere sechs Monate verlängert werden. Es soll Vertrauen und einen Zeitpuffer schaffen, um einen endgültigen Vertrag auszuhandeln.

Nächstes Treffen in New York

Die nächste Atomkonferenz auf Expertenebene wird vom 5. bis zum 9. Mai am UN-Sitz in New York stattfinden. Die Ergebnisse der Expertenrunde werden dann am 13. Mai in Wien auf politischer Ebene zwischen dem Iran und den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland überprüft. Das sagte der iranische Vizeaußenminister Abbas Araghchi dem Fernsehsender IRIB am Samstag.

In der iranischen Presse wird gemunkelt, dass die Verhandlungen in Wien diesmal voraussichtlich länger als die üblichen zwei Tage dauern werden. Grund dafür sei, dass beide Seiten den Entwurf der für den 20. Juli geplanten endgültigen Einigung ohne Zeitdruck vorbereiten wollen. (APA, 19.4.2014)