Der Anteil erwerbstätiger Mütter mit minderjährigen Kindern steigt in Deutschland weiter an. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle Dossier "Müttererwerbstätigkeit" des deutschen Bundesfamilienministeriums in Zusammenarbeit mit dem Zukunftsrat Familie. Der Anteil ist demnach zwischen den Jahren 2006 und 2012 von 60,6 auf 66,4 Prozent gestiegen. Müttern von Kindern ab zwölf Jahren arbeiten schon genauso oft wie kinderlose Frauen. Bei Kindern zwischen ein und zwei Jahren arbeiten 41 Prozent der Mütter bereits wieder.

Partner lassen aus

Diese Mikrozensusauswertungen und Studien, die für das Dossier zusammengetragen wurden, zeigen auch, dass immer mehr Mütter nach der Geburt eines Kindes früher wieder in den Beruf zurückkehren. Im Durchschnitt unterbrechen Mütter von Kindern, die zwischen 2008 und 2010 geboren wurden, ihre Erwerbstätigkeit um 19 Monate. Laut dem Dossier wollten zwei Drittel der Mütter, die länger als sechs Monate nicht im Job waren, früher zurückkehren. Verhindert haben das Faktoren wie eine fehlende Kinderbetreuung, viel zu unflexible Arbeitszeiten - und auch mangelnde Hilfe seitens des Partners. In diesem Bereich zeigt sich, dass eine doppelte Erwerbstätigkeit in Deutschland bereits Normalität ist. Und: Je älter die Kinder sind, desto wahrscheinlicher ist, dass beide Elternteile arbeiten gehen. Ist das jüngste Kinder zehn Jahre alt, tun das fast drei Viertel der Eltern.

Sehr viel Teilzeit

Auffällig ist für die Ersteller des Dossiers der, wie sie schreiben, "niedrige Arbeitszeitumfang der Mütter". Konkret arbeiten 70 Prozent aller erwerbstätigen Mütter in Teilzeit - jede fünfte weniger als 15 Stunden pro Woche. Dass Frauen grundsätzlich mehr in Teilzeit arbeiten als Männer, ist allerdings keine Überraschung. Erst im März wurden für Österreich Zahlen erhoben. Arbeiteten 2002 noch35,3 Prozent der Frauen im Alter von 15 bis 64 Jahren in Teilzeit, sind es jetzt bereits 44,9 Prozent (Männer: neun Prozent). Oder anders gesagt: Mehr als acht von zehn Teilzeitbeschäftigten in Österreich sind Frauen. (red, APA, derStandard.at, 23.04.2014)