Wien - Die Wertpapierexperten der Berenberg Bank haben ihre Empfehlung für Papiere der Telekom Austria von "Sell" auf "Hold" angehoben. Auch das Kursziel erhöhten sie kräftig von 3,80 auf 7,15 Euro.

Nachdem gestern eine Einigung zwischen America Movil und der ÖIAG erzielt wurde, bei der das mexikanische Unternehmen ein Angebot von 7,15 Euro für Aktien im Streubesitz vorlegte, reagierten die Analysten mit einer Hochstufung und einer Kurszielerhöhung. Die Experten beschrieben das Angebot als "sehr großzügig" auch wenn es auf den ersten Blick nicht diesen Eindruck erwecken würde. Besonders die CEE-Märkte in denen die Telekom Austria tätig ist, seien eine Kombination aus Rezession, Überinflation und Fremdwährungsrisiken und selbst der Heimatmarkt in Österreich liefere nur einen freien Cashflow-Anteil von 10 Prozent, welcher deutlich unter dem Marktdurchschnitt von 21 Prozent liege.

Beim Gewinn je Aktie erwarten die Berenberg-Analysten 0,08 Euro für 2014, sowie 0,32 bzw. 0,45 Euro für die beiden Folgejahre. Ihre Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf jeweils 0,05 Euro für 2014 und 2015, sowie 0,45 Euro für 2016.

Die Wertpapierexperten von JPMorgan haben ihre Empfehlung für Telekom-Austria-Titel von "Underweight" auf "Neutral" erhöht. Das Kursziel setzten die Analysten statt bei 5,80 auf 7,15 Euro fest.

Nach den erfolgreichen Verhandlungen um das Syndikatsabkommen zwischen America Movil und der ÖIAG, verpflichtete sich der mexikanische Konzern die Aktie zu einem Preis von 7,15 Euro von den restlichen Aktionären zu kaufen. Dies entspricht einem Aufschlag von 11 Prozent über dem gesetzlichen Minimum von 6,46 Euro. Außerdem wurde in der Vereinbarung eine Kapitalerhöhung von einer Milliarde beschlossen. Die Analysten bewerten diese Maßnahme mit gemischten Gefühlen. Das zusätzliche Kapital könnte für nationale Netze, CEE-Zukäufe und einen Schuldenabbau genutzt werden. Andererseits habe sich America Movil nicht zu einer genaueren Kapitalverwendung verpflichtet.

Beim Gewinn je Aktie erwarten die JPMorgan-Analysten 0,34 Euro für 2014, sowie 0,49 bzw. 0,53 Euro für die beiden Folgejahre. Ihre Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf 0,05 Euro für 2014, sowie 0,05 bzw. 0,38 Euro für 2015 bzw. 2016.

Kepler Cheuvreux hebt Votum für Lenzing-Aktien an

Die Wertpapierexperten von Kepler Cheuvreux haben ihre Empfehlung für die Lenzing-Aktie von "Hold" auf "Buy" hochgenommen. Ihr Kursziel erhöhten sie ebenso von 43 auf 52 Euro.

Die Analysten stützen ihre höheren Prognosen auf der Möglichkeit eines wieder anziehenden Viskose-Stapelfaser-Preises. Die Viskosefasern könnten die Talsohle überschritten haben, erwarten die Experten. Sie führen fort, dass aufgrund der verlustreichen vergangenen Quartale chinesische Produzenten die niedrigen Preise nicht fortsetzen werden. Sollten die Viskose-Preise sich wieder dem durchschnittlichen Langzeitdurchschnitt annähern, wäre ein Kursziel der Lenzing-Titel für 2016 von 80 Euro möglich.

Die Experten betonen, dass es noch zu früh sei, von einem Anstieg der Preise vollständig überzeugt zu sein und verweisen zur Unterstützung der Kaufempfehlung auf die stärker ausgebildeten Möglichkeiten der Aktien auf Kursgewinne gegenüber -verlusten.

Beim Gewinn je Aktie erwarten die Kepler-Analysten 0,77 Euro für 2014, sowie 3,61 bzw. 5,34 Euro für die beiden Folgejahre. Ihre Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf 1,25 Euro für 2014, sowie 1,50 bzw. 1,75 Euro für 2015 bzw. 2016.

HSBC senkt Empfehlung für Zumtobel

Die Wertpapierexperten der HSBC haben ihr Votum für Zumtobel-Aktien von "Neutral" auf "Underweight" gesenkt. Das Kursziel erhöhten sie dagegen von 12 auf 15 Euro.

Grund für die Herabsenkung ist laut den Analysten das Risiko-Ertragsverhältnis welches "nicht attraktiv" sei. Das Management habe sich zwar ambitionierte mittelfristige Ziele gesetzt, diese seien aber im schwierigen Marktumfeld schwer zu erreichen. Die Einschätzungen der HSBC seien daher zurückhaltender als die Erwartungen der Investoren, die zu einem Kursanstieg von 39 Prozent im vergangenen Jahr geführt hatten.

Beim Ergebnis je Aktie erwarten die HSBC-Analysten für 2013/14 einen Verlust von 0,19 Euro, sowie einen Gewinn von 0,57 bzw. 1,18 Euro für die beiden Folgejahre. Ihre Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf 0,07 Euro für 2013/2014, sowie 0,20 bzw. 0,50 Euro für 2014/2015 bzw. 2015/2016. (APA, 24.4.2014)