New York/Juba - Wegen der Gewalt im Südsudan hat der UN-Sicherheitsrat allen beteiligten Parteien mit Sanktionen gedroht. In einer am Donnerstag in New York verabschiedeten Erklärung zeigte sich das Gremium "entsetzt und erzürnt" über die Tötung hunderter Zivilisten. Zugleich drohte der Sicherheitsrat in klarer Anspielung auf mögliche Sanktionen damit, "geeignete Maßnahmen gegen alle Verantwortlichen" zu erwägen.

Die angedrohten Maßnahmen würden sowohl für die Regierung als auch für die Rebellen im Südsudan gelten. Alle Menschenrechtsverletzungen müssten sofort aufhören.

Gezielte Jagd

Nach Angaben der Vereinten Nationen hatten Anhänger des früheren südsudanesischen Vizepräsidenten Riek Machar nach der Wiedereroberung der Stadt Bentiu im Norden des Landes in der vergangenen Woche hunderte Menschen anderer Stämme getötet. Die Rebellen machten demnach zwei Tage lang gezielt Jagd auf Menschen, die sie für ihre Gegner hielten. Die Rebellen wiesen diese Vorwürfe zurück und machten ihrerseits Regierungstruppen verantwortlich.

Im Südsudan war Mitte Dezember ein schwelender Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und dem im Jahr 2013 entmachteten Machar eskaliert. Die beiden Politiker gehören unterschiedlichen Ethnien an, deren Verhältnis untereinander seit Jahren gespannt ist. Seit Beginn des bewaffneten Konflikts in dem erst im Jahr 2011 gegründeten afrikanischen Staat wurden tausende Menschen getötet. Etwa 900.000 Zivilisten sind auf der Flucht. (APA, 25.4.2014)