Athen - Der frühere Chef der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, hält einen erneuten Schuldenschnitt für Griechenland für möglich. "Ich wünsche keinem Präsidenten der Eurogruppe, das erneut tun zu müssen, aber ich schließe es aber auch nicht endgültig aus", so der Spitzenkandidat der europäischen Christdemokraten für das Amt des nächsten EU-Kommissionschefs zur "Stuttgarter Zeitung".

Das finanziell weiterhin angeschlagene Griechenland hatte am Mittwoch erstmals seit zehn Jahren wieder einen Primärüberschuss im Haushalt verbucht. Die Zinslast ist dabei zwar herausgerechnet - Athen hat nun aber bessere Aussichten auf ergänzende Finanzhilfen. Vor zwei Wochen gab Griechenland auch erfolgreich neue Staatsanleihen aus.

Im Rahmen des letzten Schuldenschnitts mussten private Gläubiger 2012 auf einen Großteil ihrer Forderungen verzichten. Die Last der Verbindlichkeiten wurde so um rund 100 Milliarden Euro gedrückt. Die griechische Regierung strebt derzeit aber nur Erleichterungen wie die Streckung von Zahlungsfristen und eine Senkung der Zinsen an. Gegen die Möglichkeit eines tatsächlichen Schuldenschnitts spricht zudem, dass die Euroländer für den Großteil der griechischen Schulden geradestehen. (APA/red, 25.4.2014)