Wer kennt es nicht? Das Puch-Waffenrad hat bereits viele Generationen bewegt und liegt auch heute noch im Trend. Auf die große Nachfrage hin hat der Wiener Zweiradspezialist Faber nun erstmals seit vielen Jahren wieder ein originalgetreues Waffenrad designt und in Österreich auf den Markt gebracht. Optisch sieht es dem alten Puch-Waffenrad zum Verwechseln ähnlich, die Technik orientiert sich aber an aktuellen Standards.

Zwei Varianten

"Wir wurden laufend darauf angesprochen, wann es denn nun wieder ein neues Waffenrad geben wird", sagt Josef Faber. Deshalb habe intensiv eine Neufassung vorbereitet. 1987 wurden ja die Grazer Puch-Werke aufgelassen und die Firma an Piaggio veräußert. Seit 2011 befinden sich die Markenrechte nun wieder bei Faber. Produziert werden die neuen Waffenräder von "Cyclo Europe" in Polen - aus Kostengründen wäre eine heimische Fertigung einfach nicht mehr möglich, heißt es seitens Faber.

Die neue Generation kommt in zwei Varianten auf den Markt: Die klassische Version gibt es in Herren- und Damenausführung. Wer es gerne etwas sportlicher mag, aber nicht auf den Waffenrad-Look verzichten möchte, setzt auf das "Waffenrad 2.0". Gemein ist beiden der solide gemuffte Stahlrahmen, die 28 Zoll Laufräder in Ballon-Optik, das klassische Vorder- und Rücklicht mit Seitenlauf-Dynamo sowie der gefederte Gel-Sattel im Retro-Look sind, wie das gesamte Design, eine Hommage an das Original-Waffenrad.

Technische Weiterentwicklung

Gleichzeitig ist die technische Weiterentwicklung mehr spürbar als sichtbar: Statt der Stempelbremse wird beim neuen, stolze 24 Kilogramm schweren Modell eine sichere "Sturmey Archer"-Trommelbremse eingesetzt. Weiters wurde der verchromte Lenker ergonomisch an die heutigen Fahransprüche und Straßenverhältnisse angepasst. Für bequeme Ausfahrten ist auch eine Drei-Gang-Nabenschaltung integriert.

Ex-Radrennfahrer und dreifacher Weltmeister Roland Königshofer hat das neue Waffenrad im direkten Vergleich mit zwei älteren Versionen getestet: "Auf den ersten Blick werden wahrscheinlich 50 Prozent der Leute nicht merken, dass es sich dabei um ein neues Fahrrad handelt", ist Königshofer überzeugt.  Erst im direkten Vergleich merke man, wie viel Knowhow im neuen Rad steckt, ohne dass dabei das Waffenrad-Typische verloren geht, so Königshofer.

Das klassische Waffenrad (Damen/Herren) kostet 599 Euro, die Version 2.0 kommt auf 649 Euro. Erhältlich sind sie ab sofort bei Faber in Wien-Liesing sowie bei den meisten Puch-Händlern in ganz Österreich. (red, derStandard.at, 8.5.2014)

Foto:Gerhard Nohava/Faber GmbH
Foto: Gerhard Nohava/Faber GmbH
Foto: Rafael Just/Faber GmbH
Foto: Gerhard Nohava/Faber GmbH
Foto: Rafael Just/Faber GmbH