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Schilcher der Neuzeit schmeckt nach säuerlichen roten Beeren à la Ribiseln und Himbeeren.

Foto: APA/AP/Axel Heimken

Dereinst nannte man ihn die steirische Landessäure, womit man dem heutigen Schilcher schlicht unrecht tut. Natürlich lässt sich die Säure nicht wegdiskutieren, und der pinkfarbene Steirer hat genug davon. Doch von den oft aggressiven Weinen früherer Jahre ist man heute weit, sehr weit entfernt. Schilcher der Neuzeit schmeckt nach säuerlichen roten Beeren à la Ribiseln und Himbeeren.

Die Winzer der Weststeiermark wurden in den letzten Jahren auch in puncto Weinstil kreativ: Blauen Wildbacher, so der offizielle Name der im Grunde roten Rebsorte, gibt es als stillen Rosé bis hinauf zum Lagenwein und zur Trockenbeerenauslese oder auch als Rotwein, der sich leicht gekühlt zu Gegrilltem sowie Salami, Schinken und Co bestens macht. Wegen seiner Säure wird er immer häufiger zu prächtigem Sekt oder Frizzante.

Demjenigen, den es nach Abwechslung zu den in den letzten Jahren grassierenden knallsauren, weil unreif geernteten Sommerweinen gelüstet, sei der Schilcher gerade in heißen Zeiten wie diesen wärmstens empfohlen. (Luzia Schrampf/Der Standard/rondo/30/07/2010)