"Siehst du den großen Schasaugerten da drüben? Ich mein den Barterten mit dem Studentensakko neben Georg? Hilf mir, wer ist das schnell? Hallo, Servas, wie geht's!" Bubi grüßt den Besagten freundlich, schaut aber gleich, dass er Meter gewinnt. Es gibt im Leben jedes nachts herumlumpenden Mannes so einen. Irgendwann einmal im Rahmen einer auf diversen toxischen Substanzen beruhenden Ausschweifung hat man sich zum Beispiel mit einem schasaugerten Barterten furchtbar dick angefreundet und gemeinsam noch mehr von den diversen toxischen Substanzen genommen. Bis man zu Mittag in einem einschlägigen Lokal, das niemals schläft, auseinanderging, war man dann so dick miteinander, dass man sogar kurzfristig den Namen des neuen Blutsbruders wusste. Beim Aufwachen in der Abenddämmerung hatte im Kurzzeitgedächtnis aber die Löschtaste gewütet, und der Zettel mit der Telefonnummer war wohl beim Auschecken aus dem Taxi aus der Hosentasche gefallen. Ist auch egal. Morgen gibt es wieder ein Afterhour-Clubbing.

Seitdem verfolgt einen der Typ regelmäßig auf Vernissagen, Konzerten, bei Buchpräsentationen und sogar im Freibad. Das macht Bubi nicht nur fuchtig. Es macht ihm auch Sorgen: "Ich würde ja gern mit dem reden. Es könnte allerdings auch genauso gut sein, dass der in der Notaufnahme arbeitet oder dass ich ihm einmal eine Frau ausgespannt habe. Weißt du, was ich meine? Wahrscheinlich haben wir früher einmal miteinander diverses Zeugs eingenommen. Was aber, wenn er der Zivilfahnder vom Rave damals unter der Autobahnbrücke ist?!" ( Christian Schachinger/Der Standard/rondo/17/09/2010)