Erst ist der Laptop kaputtgegangen, dann hat sich der Fernseher mit einem lauten Knacken ausgeschaltet. Dafür lässt sich das Auto nur noch bei jedem zweiten Versuch starten. Die Werkstatt sagt, es handle sich um einen Wackelkontakt irgendwo unter der Motorhaube. Auch die Tiefkühltruhe gab den Geist auf. Das ist aber nicht weiter schlimm. Man soll nicht so viel Fleisch essen. Übrigens hat die Wasserleitung auf dem Balkon beschlossen, ab jetzt immer zu tröpfeln. Das macht die Nachbarn etwas nervös. Sie sind bezüglich Wasserrohrbrüchen beim Dichterfürsten sozusagen gebrannte Kinder. Ach ja, der Herd macht nachts komische Geräusche. Und wenn man sich am Wochenende aus der Wohnung aussperrt, ist das auch nicht schön.

Manchmal hört man jetzt nachts ein leises Schluchzen aus dem Zimmer des Dichterfürsten. Aber auch nur dann, wenn der Sturm nicht gerade durch den Dachboden fegt und Türen auf- und zuschlägt, von denen man nicht vermutet hätte, dass es sie dort oben gibt. Pessimisten würden nun vermuten, dass der Dichterfürst einen schlechten Lauf hat. Das stimmt nicht ganz. Immerhin meinte neulich die Ärztin, dass sein Blutdruck seit der letzten Untersuchung recht deutlich gesunken sei. Das ist erstaunlich. Der Dichterfürst hat dies einzig mit Willenskraft geschafft, ohne auch nur ein Schnitzel Lebensstil zu ändern.

Kaum denkt der Dichterfürst, er sollte regelmäßig Sport treiben, und fasst dies konsequent ins Auge, schon werden die Werte besser. Das gibt Hoffnung. Er muss jetzt damit beginnen, sein Auto zu beschwören. Das wäre doch gelacht. (Christian Schachinger, Rondo, DER STANDARD, 25.02.2011)