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Niedrige Temperaturen, Regen, Hagel, Frost machten das Handling der Rebstöcke schwierig und arbeitsaufwändig.

Foto: APA/Patrick Seeger

Wein-Gespräche drehen sich um "Das musst probieren!" und "Hast schon gekostet?". Die Wochen der Jahrgangspräsentation und geöffneten Kellertüren sind angebrochen, Fans bewegen sich in Scharen von den Großstädten in die Weinbaugebiete, um sich frisch zu versorgen.

Bei Rot sind die Jahrgänge 2008 und 2009 aktuell, die - in ihrem jeweiligen Charakter - wohlschmeckender nicht sein können. Der Weiße 2010 erfüllt die Erwartungen, die man an den Weißen aus Österreich halt so hat: "Sehr österreichisch" heißt es, "lebendig", "spritzig", aber auch "Achtung, sauer!"

Regen, Hagel, Frost

Warum gerade Letzteres beim 2010er schlagend wird, hat folgende Gründe: Niedrige Temperaturen, Regen, Hagel, Frost machten das Handling der Rebstöcke schwierig und arbeitsaufwändig. Aber nicht nur das. All die Mehrarbeit wurde mit außergewöhnlich niedrigem Ertrag "belohnt".

Weine, die in kühlen Jahren wachsen, haben naturgemäß mehr Säure. Dazu gibt es Zahlen. Wie sauer er wirklich ist, weiß man es erst beim Probieren. Viele Winzer beschlossen nach der Gaumenprobe ihren Weißen zu entsäuern, was technisch einfach und außerdem legal ist. Das macht den Wein harmonischer und uns zuversichtlich, dass es auch aus dem Jahrgang 2010 genug zu trinken geben wird. (Luzia Schrampf/Der Standard/rondo/06/05/2011)