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Die Sonne scheint, das Meer gluckst glückselig. Die Zikaden kreischen die Mittagsruhe ein.

Foto: APA/Christof Stache

Die Sonne scheint, das Meer gluckst glückselig. Die Zikaden kreischen die Mittagsruhe ein. Zwischen den Felsen am leeren Strand paaren sich maßvoll zwei junge Italiener. Amore, aber ohne Rufzeichen. Die Kinder spielen im Haus Star Wars auf ihren Nintendos. Endlich hat es auch Franz und den Dichterfürsten in den Schlaf gespült. Dort längst angekommen, beratschlagen die guten Frauen gerade, was sie am Abend alles nicht essen werden. Es ist also beinahe kitschig friedlich in der Bucht. Amore, nun etwas dringlicher, geht in die zweite Runde. Die Kinder interessieren sich kurz für das Strandleben, müssen aber schnell zurück in die fünfte Ebene, um eine Droidenarmee abzuwehren. Kurz bevor der Dichterfürst im Traum mit seiner Frau zu diskutieren beginnt, warum es gesünder sei, statt Tintenfischen Fleischpflanzerl zu verweigern, schrecken alle aus dem Schlaf hoch.

Der kroatische Muckiprinz mit den tätowierten Marienerscheinungen ist auf sein Wassermoped gesprungen und terrorisiert die Umgebung. Normal bedeutet das Wut, Wut, Wut. Doch siehe, ein Wunder geschieht.

Anders als in früheren Jahren geht Franz und dem Dichterfürsten nicht das Geimpfte auf. Niemand will den Muckiprinzen von seiner Kraxen schießen.

Heiter und gelassen betrachtet man den lärmenden Angeber nur als einen jener Teile der Schöpfung, die Gottes Kindern gern ein wenig auf der Nase herumtanzen. Die sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassende Altersmilde ist bei den Freunden eingekehrt.

"Vielleicht", so der Dichterfürst, ,,fährt sich der Trottel ja heuer selbst tot." (Christian Schachinger, Rondo, DER STANDARD, 15.07.2011)