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Schöner können Falten nicht sein. Romy Schneider am Filmset von Clouzots "L'Enfer".

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Es gehört in die Rubrik unnützes Wissen: Der Mensch zwinkert pro Minute bis zu 15-mal, um die Hornhaut zu befeuchten und das Auge mit Sauerstoff zu versorgen. Macht 15.000 Zwinkerer pro Tag, über fünf Millionen pro Jahr, zirka 400 Millionen in einem 80 Jahre dauernden Leben. Diese an sich minimale Bewegungen hinterlassen Spuren, vor allem dann, wenn zusätzlich vielleicht auch noch gerne gelacht wird. Ganz prinzipiell macht die Haut im Gesicht alles problemlos mit, allerdings gibt es sensible und weniger sensible Bereiche. Was in der Industrie unter dem Fachbegriff Materialermüdung läuft, heißt in der Kosmetikwelt zuerst Fältchen, dann Falte. Rund um die Augen sieht man sie als Erstes. Denn dort ist die Haut um 0,5 Millimeter dünner als überall sonst im Gesicht, durch die Bewegung der Pupillen werden bis zu 22 Muskeln beansprucht. Und irgendwann hinterlässt die Mimik eben Spuren im Gesicht, und die müssen, so das Schönheitsdogma, bekämpft werden.

Ursache der Dynamik ist der körpereigene Straffmacher namens Kollagen. "Unsere Haut ist ein Netz von Bindegewebsfasern, das mit zunehmendem Alter abnimmt, auch die Regenerationsfähigkeit lässt nach", erklärt die Wiener Hautärztin Alice Pinc den Alterungsprozess - auch Umweltfaktoren wie UV-Licht und Luftverschmutzung spielen eine entscheidende Rolle im Alterungsprozess.

Von innen nach außen

Wer mit dem Älterwerden nicht klarkommen und den Fältchen rund um die Augen den Kampf ansagen will, muss sich ab dem 30. Lebensjahr für die regelmäßige Anwendung von Augencremen entscheiden. Am besten ist, sie werden in kreisförmigen Bewegungen einmassiert - immer von innen nach außen. Der Abschluss: Mit dem Mittelfinger über die feinen Fältchen am Augenrand nach oben streichen. Diese Massage hilft gegen das, was gehässige Menschen als Krähenfüße bezeichnen.

Die Auswahl an Augencremen ist riesig. Kaum eine Kosmetiklinie, die ohne auskommt, ist doch laut einer Umfrage von Guerlain für 52 Prozent der Kundinnen ab dem 30. Lebensjahr die Augenpartie eine Problemzone. Vor allem reifere Frauen wünschen sich, sie könnten die Fältchen einfach wegwischen, "und damit auch den Eindruck von Traurigkeit loswerden".

Keine Duftstoffe und Parabene

Abeille royal ist Guerlains Antwort darauf. Die Inhaltsstoffe gegen Augenfältchen sind variantenreich: Estée Lauders Replenishing Eye Cream schickt Omega-3-Fettsäuren ins Rennen, La Roche-Posay einen Stoff mit dem klingenden Namen Pycnogenol. Helena Rubinstein wiederum packt in seine neue Prodigy-Augencreme Pflanzensaft, Giorgio Armani in Regenessence Leinsamen, Proxylane und Vitamin C. Für all jene, die Biokosmetik bevorzugen: In Weledas Augencreme wirken Pflanzenöle aus Macademianüssen und Vitamin E, im Lifting Eye Gel von Organic Pharmacy Aloe Vera und Heidelbeere. Dermatologin Pinc betont: "Augencremen sollten keine Duftstoffe und Parabene enthalten, und auf den Hauttyp sollte Rücksicht genommen werden." Das faltenfördernde Lachen sollte man sich aber auf keinen Fall abgewöhnen.

Invasiver gegen Falten sind Unterspritzungen mit Botox und Hyaluron, deren Wirkung aber nach sechs Monaten wieder nachlässt. Auch operative Lidstraffungen halten den generellen Alterungsprozess nicht auf. In diesem Sinne bleiben zwei Auswege: Zukünftig ernst bleiben und keine Grimassen schneiden, oder: Lachen und die Pflegestoffe aus Cremen wirken lassen. (Karin Pollack/Der Standard/rondo/27/01/2012)