Globalisierung ist nicht nur, wenn die amerikanischen Konzerne ihre Finanzbuchhaltung in Bangalore erledigen lassen und die Ossis zu den Ösis kellnern kommen, Globalisierung ist auch die Internationalisierung von Klischee-Denk und Phrasen-Sprech.

Die Formel “At the end of the day“ hat in den vergangenen Jahren so viele Wortmeldungen englischer und amerikanischer Politiker verunziert, dass sie die britische Pressuregroup „Plain English Campaign“ im April 2004 zum Klischee des Jahres gewählt hat. Das hat nicht verhindert, dass das deutsche Äquivalent „Am Ende des Tages“ fröhliche Urständ im öffentlichen Diskurs feiert.

Unter den Wiederholungstätern, die das "Ende des Tages" schon mehrfach im Mund geführt haben: Der Herr Finanzminister, der Herr Verkehrminister, der Wiener Bürgermeister. Wie verbreiten sich ein solche Platitüden eigentlich? Durch vazierende Polit-Berater? Das Internet? Plain-English-Sprecher John Lister rät jedenfalls mit einem guten Argument vom Gebrauch ab: "Wenn Leser oder Zuhörer auf diese müden Ausdrücke stoßen, schalten sie sofort weg und versäumen die eigentliche Botschaft – vorausgesetzt, es gibt überhaupt eine.“