Bild nicht mehr verfügbar.

Regierungschef Hashim Thaci feierte in der Nacht auf Sonntag, nachdem seine Partei die Parlamentswahl im Kosovo mit rund 31 Prozent gewonnen hatte.

Foto: REUTERS/Hazir Reka

Pristina (Prishtina) - Regierungschef Hashim Thaci hat die Parlamentswahl im Kosovo gewonnen. Er erreichte mit seiner PDK-Partei rund 31 Prozent der Stimmen, teilte die Wahlkommission nach Auszählung von rund 94,27 Prozent der Wahllokale am Montag in Pristina mit.

Das Kräfteverhältnis im neuen Parlament dürfte es Thaci allerdings nicht leicht machen, eine neue Regierung aufzustellen. Die führende Oppositionspartei, die Demokratische Liga (LDK) von Isa Mustafa, hat 26,12 Prozent der Stimmen erhalten. Mustafa hatte vor dem Urnengang eine große Regierungskoalition mit Thaci ausgeschlossen und ein mögliches Regierungsbündnis mit der Allianz für die Zukunft (AAK) des einstigen Regierungschefs Ramush Haradinaj sowie der Allianz für ein neues Kosovo (AKR) des bisherigen Vizepremiers Behgjet Pacolli angekündigt. Die AAK kommt, den derzeitigen Wahlergebnissen entsprechend, auf 9,65 Prozent der Stimmen, die AKR allerdings auf nur 4,72 Prozent und hat somit den Sprung ins Parlament nicht geschafft.

Wahlbeteiligung niedrig

"Wir werden uns vorwärtsbewegen und unser Land entwickeln", sagte Thaci in einer kurzen Ansprache, die vom TV-Sender RTV 21 übertragen wurde. Die Bürger des Kosovo seien am Sonntag mit einfacher, allerdings entscheidender Frage konfrontiert gewesen, was für eine Art des Staates errichtet werden solle. In demokratischer Abstimmung sei die Stimme der Bürger sehr klar gewesen, so Thaci. Auch sei der Staat bereit, die großen Träume umzusetzen.

Die Wahlbeteiligung erreichte mit 43 Prozent einen Minusrekord. In ersten Analysen wurde die Resignation der Bevölkerung dafür verantwortlich gemacht. Auch sechs Jahre nach der Unabhängigkeit ist das Kosovo eines der ärmsten Länder Europas. Die soziale Misere, die alles beherrschende Korruption sowie das nicht funktionierende Justiz- und Gesundheitssystem habe die weitaus meisten der 1,8 Millionen Wahlberechtigten abgeschreckt, hieß es. (APA, 9.6.2014)