Der erste Eindruck zählt. Personalverantwortliche lesen bis zu 40 Lebensläufe pro Tag. Nur wenige können sie überzeugen. Wie schreibt man einen Lebenslauf? Was muss drinnen stehen und was nicht? Wie hebt man sich von der Masse der Bewerbungen ab?

Stellen Sie sich vor, Sie wollen sich bei einem internationalen Unternehmen bewerben. Beispielsweise in der Branche der Unternehmensberatungen. Gerade die großen Consultingfirmen bringen Struktur und frische Ideen in die Geschäftswelt ihrer Kunden. Diese Fähigkeiten sollten Sie auch als angehende Berater in Ihrem Lebenslauf zeigen.

Eine klare Struktur ist Pflicht und ein professionelles Design zeigt, dass Sie das out-of-the-box-Denken bereits mitbringen. Dicke, mit der Post verschickte Bewerbungsmappen gehören der Vergangenheit an. Heute setzen Bewerber auf digitale, grafisch aufbereitete Lebensläufe. Die individuelle Bewerbung professionell präsentiert, ragt nicht nur aus der Masse heraus, sondern wird von Firmen auch schneller ausgewertet.

Tipp 1: Bauen Sie ein Image auf (Personal Branding)

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Lebenslauf Ihre Persönlichkeit widerspiegelt und einzigartig ist. Stellen Sie sich und Ihre Fähigkeiten als Marke vor. So transportiert Ihr curriculum vitae – kurz CV – auch Ihren Wertebeitrag für Ihren potenziellen Kunden (= Ihr Arbeitgeber). Entwickeln Sie ein maßgeschneidertes Personal Design, das sich auf all Ihren Bewerbungskanälen wiederfindet. Bleiben Sie trotzdem seriös. Und vergewissern Sie sich, für welches Unternehmen und für welche Position Sie sich bewerben.

Tipp 2: Zeigen Sie sich im Netz (Social Branding)

Es ist wichtig, dass Sie auch in den sozialen Netzen wie Xing (national) oder LinkedIn (international) vertreten sind. Gerade diese Netzwerke spielen eine immer wichtigere Rolle in der Bewerbung. Aktivieren Sie in Ihrem Xing-Profil den Punkt „An Karrierechancen interessiert“. Achten Sie darauf, dass Ihr Profil auch stets aktuell ist. Nur so werden Sie auch von Personalverantwortlichen oder Headhuntern gefunden und kontaktiert. Insbesondere Xing nutzen viele Personalvermittler sehr aktiv.

Tipp 3: Machen Sie sich ein Bild (Foto und Angaben zur Person)

Einige Dinge, die früher in jedem Lebenslauf standen, sind heute nicht mehr notwendig: Angaben zu Ihren Eltern, Religionszugehörigkeit, Familienstand oder Geschlecht. Wesentliche Bestandteile sind aber weiterhin Ihre Kontaktdaten wie Geburtsdatum, E-Mail, Mobiltelefon, Adresse, Website/Social Media Accounts, Nationalität. Ganz besonders wichtig ist Ihr Foto: Wenn Sie kompetent, seriös und vertrauenswürdig rüberkommen wollen, dann sollten Sie das auch in Ihrem Foto zum Ausdruck bringen. Das Geld für ein professionelles Portraitfoto ist gut investiert. Apropos: Hemd, Anzug, und (am besten) Krawatte für Männer; Kostüm, Bluse für Frauen sind zu empfehlen.

Tipp 4: Listen Sie Ihre Berufsstationen auf

Bei der Angabe der Berufsstationen reichen heute Jahr und Monat in den Zeitangaben. Die Stationen sind absteigend aufzulisten (ganz wichtig!), das heißt: die aktuellste steht ganz oben. Hier können Sie auch Ihre Praktika oder Ihre Projekterfahrung anführen.

Tipp 5: Nennen Sie Ihre Aus- und Weiterbildung

Ihr Lebenslauf sollte alle Ausbildungsstationen ab der Matura auflisten. Da besonders die führenden Beratungsunternehmen großen Wert auf Leistung legen, nennen Sie auch Ihre Abschlussnoten. Für HTL-Absolventen bieten viele Consulting-Companies spezielle Einsteiger-Programme oder Einstiegs-Positionen an.

Tipp 6: Präsentieren Sie Ihre Fähigkeiten/Kompetenzen

Stellen Sie Ihre bisherigen Erfahrungen und Themenschwerpunkte möglichst übersichtlich dar. Ihre Kenntnisse müssen natürlich der tatsächlichen Erfahrung entsprechen! Bedenken Sie, dass Ihre Angaben bei einem Gespräch konkret nachgefragt werden. Gerade internationale Beratungsunternehmen richten ihre Dienstleistungen häufig nach Branchen oder nach funktionaler Expertise aus. Dieses Prinzip können Bewerber bei der Gestaltung ihres Lebenslaufes aufgreifen.

Tipp 7: Zeigen Sie Engagement

Präsentieren Sie Ihre speziellen Fähigkeiten oder auch Ihre vorberuflichen Stationen in einer eigenen Rubrik. Das wertet Ihre Persönlichkeit auf und zeigt Ihre einzigartigen Kompetenzen. Das kann zum Beispiel Ihr soziales oder gesellschaftliches Engagement sein, oder auch ein Auslandsaufenthalt, eine spezielle Weiterbildung oder ein Zertifikat. Führen Sie auch die Themen Ihrer Bachelor-, Master- oder Diplomarbeiten an. Es gilt der Grundsatz: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. (derStandard.at, 16.06.2014)