Eugenio Signoroni

Foto: Conrad Seidl

Abendessen mit Eugenio Signoroni, der am vergangenen Wochenende seinen italienischen Bierguide "Birre d'Italia 2015" vorgestellt hat. Als Vorspeise gibt es ein Tartare vom Kalbfleisch, traditionell mit dem Messer geschnitten. Und dazu natürlich Bier. Man serviert die Kreationen italienischer Kleinbrauereien ja eher in kleinen Mengen, weil diese hier eher wie ein Wein betrachtet werden und es im Alkoholgehalt durchaus auf beachtliche Werte bringen - aber zum ersten Gang will man ja vielleicht doch ein wenig mehr trinken; also lieber ein leichtes Bier. Gleichzeitig soll das Bier aber zum Fleisch passen, darf also nicht zu dünn schmecken.

Überzeugender Trunk

Eugenios Empfehlung kommt aus der kleinen Brauerei Troll im Piemont, die durchaus kräftige Biere (ihr Geisha genanntes Bier hat zwölf Prozent Alkohol) zu brauen versteht - aber Eugenio hat sich für das leichteste Bier der Brauerei aus Vernante entschieden: Es heißt Daü, bringt es auf gerade einmal 3,9 Prozent und überzeugt mit einem von belgischer Hefe unterstützten Hopfenaroma. Ja, das ist ein kräftiges Bier, aber die Kraft kommt eben von den Aromen: Citrus und Gewürze neben dem heuartigen Hopfenduft.

Auch der Trunk überzeugt: Hier paart sich eine erfrischende, fruchtige Säure mit pfefferigen Noten und einer Bittere, die gerade genügend Vollmundigkeit vermittelt. So wird auch ein Leichtbier zum Genuss. (Conrad Seidl, Rondo, DER STANDARD, 20.6.2014)