Manchmal muss man zwar ein bisschen über die Grenzen und Ozeane schauen, aber mit etwas Weitblick sind sie schon zu finden, die guten Nachrichten. Mögen hierzulande Banken Milliarden in den Sand setzen und die Steuerzahler dafür bluten: Die Geschichte kann auch andersrum laufen.

In den USA etwa, da wird auch gerade Geld im Sand versenkt - dort kann man es aber wieder ausgraben. Jedenfalls wenn man die Tweets jenes Immobilieninvestors liest, der gern Geldkuverts versteckt, um dann die Anleitung zur Geldschnitzeljagd zu twittern. 10.000 bis 15.000 Dollar habe er schon versenkt, ließ er nach seinem unfreiwilligen Outing (ein TV-Sender hatte den zuvor anonym Agierenden enttarnt) wissen. An Stränden, in Brunnen, Büchereien und Parks. Er wolle der Gesellschaft halt etwas zurückgeben, erklärt der Millionär und betont, dass er seine früheren Wohlfahrtsaktivitäten trotzdem nicht stoppen werde.

Der Mann hat Forschergeist. Es geht ihm nämlich nicht ums Geld, sagt er, sondern ums "soziale Experiment". Er finde es beeindruckend, "dass die sozialen Medien es schaffen, Leute im echten Leben zu gemeinsamen Aktivitäten zu bringen". Allerdings kein ganz großes Wunder, wenn's was geschenkt gibt. Da ist Chicago halt auch nicht anders als Wien.

Wer interessiert ist: Anfang Juli gibt's Geldnester in Paris, London und Madrid. Wann der Wörthersee-Strand drankommt, ist noch nicht bekannt. (Renate Graber, DER STANDARD, 18.6.2014)