Rollen der Truppe davon: Die bewährten Pinzgauer werden ausgemustert.

Foto: Bundesheer

Wien/Eisenstadt - Das Verteidigungsministerium beschwichtigt: Die Verschiebung einer Übung sei "grundsätzlich nichts Außergewöhnliches" und müsse auch nicht unbedingt mit Sparzwängen zu tun haben.

Aber es waren eben Sparzwänge, mit denen das Militärkommando Burgenland die für September angesetzte Beorderte Waffenübung abgesagt hat - DER STANDARD berichtete.

Bei der Übung sollten die Milizsoldaten unter anderem auf einen Einsatz bei einem großflächigen Stromausfall (Blackout) vorbereitet werden. Wenn nämlich die Stromnetze für längere Zeit ausfallen, wird ein Einsatz des Bundesheeres notwendig, weil zivile Funknetze aber auch die für den Betrieb von Notstromaggregaten notwendigen Tankstellen auf Netzstrom angewiesen sind.

Dies gehört also zu den "einsatzwahrscheinlichen Aufgaben", die im Bundesheer laut Ministerweisung Priorität haben sollten. Und das Militärkommando Burgenland beeilte sich mit der Versicherung, dass die Übung "nicht aufgehoben, nur aufgeschoben" sei, wie es Oberst Johann Hamedl formulierte.

Beweglichkeit eingeschränkt

Der Sparzwang ist aber an allen Ecken und Enden zu spüren. So schreibt Oberst Bernhard Köffel vom Jägerbataillon 17 in der Truppenzeitschrift Der Panther: "Durch den Verlust unserer bewährten Pinzgauer 710 muss der Verband größere Marschbewegungen mit Leihfahrzeugen oder anderen Transportmitteln planen und durchführen." Dem Bataillon wurden seine 22 Pinzgauer, die die infanteristische Beweglichkeit sicherstellen sollten, weggenommen, weil die Fahrzeuge einen erhöhten Reparaturbedarf haben.

In einen Einsatz kann man nur mehr auf Pump fahren, deckt Köffel auf: "Bei möglichen Assistenzeinsätzen im Inland kann es dadurch zu zeitlichen Verzögerungen und Einschränkungen der Beweglichkeit führen." (Conrad Seidl, DER STANDARD, 27.6.2014)