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An der "Hearthstone"-WM dürfen nun auch Frauen teilnehmen.

Foto: Reuters

Mitte November findet in Baku, Aserbaidschan, das Finale der von der International E-Sport Federation veranstalteten Weltmeisterschaft statt, bei dem unter anderem auch das Sammelkartenspiel "Hearthstone: Heroes of Warcraft" von Blizzard gespielt wird. Eine Regel bei der Anmeldung für das Event sorgte jedoch für Aufregung: Frauen durften am "Hearthstone"-Turnier ursprünglich nicht teilnehmen. Aufgrund des entrüsteten Feedbacks der Community wurde diese Beschränkung nun aufgehoben.

Trennung nach Geschlechtern aufgehoben

Auf Facebook versuchte sich die IeSF für die Regelung zu rechtfertigen. Man habe den Wettbewerb im Sinne der Bemühungen, E-Sport als seriösen Sport zu fördern, nach Geschlechtern getrennt, so die IeSF. Das sei auch bei anderen Sportarten üblich, etwa bei der Schach-Weltmeisterschaft. Dies ist jedoch nur die halbe Wahrheit, da bei der Schach-WM neben einem gemischten Turnier auch ein reiner Frauen-Bewerb durchgeführt wird.

Die IeSF bot Spielerinnen damit ursprünglich nur die Möglichkeit, an den Female-only-Wettbewerben zu "StarCraft II" und "Tekken Tag Tournament 2" teilzunehmen. Für "Hearthstone", "DotA 2" und "Ultra Street Fighter IV" waren hingegen nur Turniere unter Männern vorgesehen.

"Wie wollt ihr Spielerinnen durch Trennung unterstützen?"

Die Trennung nach Geschlechtern löste in sozialen Netzwerken eine Welle der Entrüstung gegen die IeSF aus. "Wie wollt ihr Spielerinnen durch Trennung unterstützen? Wenn überhaupt, verstärkt das nur den Umstand, dass sie nicht als gleichberechtigt angesehen werden", schrieb Lucy Morris auf Facebook. "Die Trennung von Männern und Frauen in Wettbewerben ist unnötig und unfair. Eure Begründung dafür - 'weibliche Spieler zu unterstützen' - ist rückständig", erklärte Jowi Meli.

Aufgrund der zahlreichen negativen Kommentare entschloss sich die IeSF, die Regelung zu ändern. Die zuerst reinen Männer-Bewerbe sind nun "open for all", auch Frauen können sich dafür anmelden. "StarCraft II" und "Tekken Tag Tournament 2" werden parallel dazu zusätzlich als reine Frauen-Bewerbe durchgeführt.

Ziel: Gleichberechtigung der Geschlechter im E-Sport

In der Presseaussendung der IeSF heißt es, dass man rein weibliche Bewerbe durchführe, um Spielerinnen genügend Möglichkeiten zu bieten, sich in E-Sport-Wettbewerben zu messen. Frauen würden zwar weltweit die Hälfte aller Spieler ausmachen, jedoch sei nur ein kleiner Prozentsatz der E-Sportler weiblich.

"Der Frauen-Bewerb bringt mehr Diversität ins Turnierspiel, indem die Repräsentation von Frauen auf solchen Veranstaltungen verbessert wird. Ohne Anstrengungen zu einer Verbesserung der Repräsentation kann im E-Sport keine echte Gleichberechtigung der Geschlechter erreicht werden", erklärte die IeSF. Warum dann nicht direkt dieselben Wettbewerbe für Frauen und Männer angeboten wurden, verrät der Verband jedoch nicht. (wen, derStandard.at, 4.7.2014)