Wien - Knapp ein Monat nach dem offiziellen Amtsantritt von Gerald Baumgartner bei der Austria wartet auf den 49-Jährigen bereits die erste Bewährungsprobe. Beim traditionellen Ankicktag in der Generali Arena ist am Dienstagabend mit dem PSV Eindhoven aber noch ein Hochkaräter als Testspielgegner zu Gast. Nach hartem Vorbereitungsprogramm, inklusive Trainingslager in Velden, testen die Veilchen gegen den 21-fachen niederländischen Meister. "Es gab viel zu tun, wir haben viel gemacht. Von den Bedingungen her waren es optimale Verhältnisse", sagte Baumgartner.

Am Freitag geht es dann ins erste Pflichtspiel. Die Violetten sind in der ersten Cuprunde bei der Vienna zu Gast. Die Hausherren, die den Abstieg in die Regionalliga hinnehmen mussten, sind klare Außenseiter. Dass man das Team von Trainer Hans Slunecko aber nicht unterschätzen darf, weiß wohl keiner besser als Baumgartner selbst. Der Salzburger hatte sich in den vergangenen beiden Cup-Saisonen mit Pasching und St. Pölten als Favoritenschreck erwiesen und mit den Oberösterreichern sogar den Titel geholt.

Die Partie gegen die Vienna wird somit der erste Prüfstein für eine Austria, die zahlreiche personelle Veränderungen zu vermelden hatte. Neben dem Abgang von Offensivmann Tomas Jun war es vor allem der Wechsel von Stürmer Philipp Hosiner zu Stade Rennes, der ein Loch in die Wiener Offensivabteilung riss.

Drei für einen Stürmer

Sportvorstand Thomas Parits sieht die Stürmerposition mit Roman Kienast, Ola Kamara und Martin Harrer aber gut besetzt: "Wir haben das Programm nicht zu hundert Prozent abgeschlossen, aber im Grunde steht der Kader." Insgesamt stehen elf Ab- und sechs Zugänge zu Buche. Parits stellte aber klar, dass sich in den nächsten drei, vier Wochen noch immer die Möglichkeit bieten könne, personell nachzubessern: "Wenn dann alles passt, werden wir noch einmal zuschlagen." Der 67-Jährige blickt der neuen Saison optimistisch entgegen und sieht auch in der Vienna keinen Stolperstein: "Wir wissen, dass es kein Spaziergang wird. Ich bin aber überzeugt, dass wir die Hürde nehmen werden."

Auch ohne zusätzlichen Stürmer war Baumgartner in den vergangenen Wochen gefordert. Der Salzburger versuchte seinem Team das 4-3-3-System mit offensivem Pressing einzuimpfen. Das hat in der Vorbereitung mal besser, mal schlechter funktioniert. Zuletzt verlor die Austria gegen den Erste-Liga-Aufsteiger LASK mit 0:2, nachdem es zuvor ein 2:3 gegen Dynamo Moskau gesetzt hatte. Beide Male gelang kein Treffer aus dem Spiel heraus. Baumgartner: "Wir versuchen, diese Dinge im Training täglich herauszuarbeiten. Jede zusätzliche Woche ist ein großer Vorteil."

Lange Zeit bleibt dafür nicht mehr. Eine Woche nach dem Auftakt steht bereits die erste Bundesliga-Runde an. Am 20. Juli empfangen die Wiener zu Hause den SV Grödig, der ihnen in der vergangenen Saison das Europa-League-Ticket entrissen hat. (best, DER STANDARD, 08.07.2014)