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Vor dem Verkauf eines gebrauchten Android-Phones sollte man sicher gehen, alle persönlichen Daten sauber entfernt zu haben.

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Wer sein gebrauchtes Android-Smartphone weiter verkaufen möchte, sollte Vorsicht walten lassen. Denn auch wenn man das Gerät auf den Werkszustand zurücksetzt, sind die eigenen Daten offenbar nicht vollständig verschwunden. Obwohl sie zwar vom System gelöscht werden, lassen sie sich einfach wiederherstellen, berichtet CNet.

40.000 Fotos

Der Sicherheitssoftware-Hersteller Avast hat zu Testzwecken 20 gebrauchte Android-Handys auf eBay erworben und sich an der Wiederherstellung der eigentlich als entfernt geglaubten Dateien versucht. So beförderte man mehr als 40.000 Fotos – darunter auch 250 Nackt-Selfies -, 750 E-Mails und 250 Kontakte zu Tage.

Keine saubere Löschung

Das Problem: Die Nutzer würden denken, dass die Rücksetzung alle Daten löschen würde, jedoch fände die Reinigung nur auf Anwendungsebene - also oberflächlich - statt, erklärt Avasts Leiter der Mobilsparte Jude McColgan. Dies ist gefährlich, das sich Smartphones für viele Menschen zu einem Kommunikationshub gemausert haben, über den von E-Mails über Facebook-Fotos bis hin zu Messengern viele Kanäle laufen.

Freilich waren die von Avast wiederhergestellten Dateien nicht ohne Weiteres abrufbar. Allerdings nutzte man keine Spezialsoftware, sondern fertige und öffentlich erwerbbare Lösungen wie etwa den FTK Imager, um an die digitalen Fundstücke zu kommen.

Mittels spezialisierter Apps können sich persönliche Daten zuverlässiger löschen lassen. Eine entsprechende Funktion bietet auch Avasts eigenes Security-Paket.

Universelles Problem

Anzumerken ist allerdings, dass das geschilderte Problem auch auf andere mobile Betriebssysteme zutrifft. Auch diese führen etwa bei der Rücksetzung eines Gerätes nur eine schnelle Formatierung durch, da eine sichere Löschung viel Zeit beanspruchen würde.

Abhilfe für dieses Problem schafft die Verschlüsselung des Gerätespeichers. In diesem Fall sind auch nach einer einfachen Formatierung die darauf befindlichen Dateien praktisch nicht wiederherstellbar. Bei iOS ist Verschlüsselung standardmäßig aktiviert, bei Android und Windows Phone lässt sie sich zuschalten. (red, derStandard.at, 09.07.2014)