Wien - 15 Prozent der Jugendlichen haben nur sehr geringe Finanzkompetenzen. Das zeigt eine Zusatzerhebung zur Pisa-Studie, an der 13 OECD- und fünf Partnerländer teilgenommen haben und die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Österreich hat an diesem Unterpunkt zu Pisa 2012, wo die Lese-, Mathematik- und Naturwissenschaftskenntnisse von 15-Jährigen erhoben werden, nicht teilgenommen.

Im Schnitt verfügt laut der Untersuchung jeder siebente Schüler nicht einmal über Grundkompetenzen, kann also keine einfachen Entscheidungen über Ausgaben des täglichen Lebens treffen, erkennt den Zweck gewöhnlicher Finanzdokumente wie Rechnungen nicht und kann in (vermutlich) vertrautem Kontext einfache Aufgaben in den Grundrechnungsarten nicht lösen. Gleichzeitig ist nur jeder zehnte Schüler in der Lage, Aufgaben aus der schwierigsten Fragenkategorie zu lösen.

Shanghaier Schüler führen

Die höchste "finanzielle Allgemeinbildung" haben Schüler laut Aussendung in Shanghai, gefolgt von Belgien (flämische Gemeinschaft), Estland, Australien, Neuseeland, Tschechien und Polen. Abgesehen von Shanghai haben die Schüler dabei in Finanzwissen besser abgeschnitten, als aufgrund ihrer Leistungen in Mathematik und Lesen zu erwarten gewesen sei. Frankreich, Italien und Slowenien haben indes schlechtere Ergebnisse geliefert als erwartet.

Insgesamt sind die Unterschiede bei den Ergebnissen sehr groß, nur ein geringer Anteil (16 Prozent) ist jedoch auf das BIP zurückzuführen. Wie in den anderen PISA-Kategorien auch schneiden sozioökonomisch benachteiligte Schüler etwas schlechter ab, das Geschlechtergefälle ist indes im Gegensatz zu Ergebnissen bei Erwachsenen geringer. (APA, 9.7.2014)