Das Ende von XP  löste Ersatzkäufe aus

Im PC-Geschäft ging es zuletzt nur noch steil abwärts, weil die Käufer Smartphones und Tablets vorzogen. Doch im vergangenen Quartal stützten Kunden in Nordamerika und Europa den Markt. Das Ende des Betriebssystems Windows XP löste Ersatzkäufe aus.

Talfahrt gestoppt

Eine überraschend hohe Nachfrage nach Personal Computern in den USA und Europa hat die rasante Talfahrt der Branche weltweit gestoppt. Für das zweite Quartal errechnete die Marktforschungsfirma Gartner ein dünnes Plus von 0,1 Prozent im Jahresvergleich, die Analysten des Konkurrenten IDC kamen noch auf einen Rückgang von 1,7 Prozent. Sie erklärten die Entwicklung unter anderem mit dem massenhaften Austausch von älteren PC mit dem Betriebssystem Windows XP durch neue Rechner, nachdem Microsoft die Unterstützung seiner betagten Software eingestellt hatte. Der PC-Absatz war allein im vergangenen Jahr um zehn Prozent abgesackt, weil die Kunden lieber zu Smartphones und Tablets griffen.

Insgesamt wurden laut IDC 74,4 Millionen Notebooks und Desktop-Rechner verkauft, Garner kam auf 75,7 Millionen Geräte. Der PC-Markt ist damit viel kleiner als das Smartphone-Geschäft. Nächstes Jahr dürften erstmals auch mehr Tablets als PC verkauft werden.

Lenovo

Ein deutliches Wachstum gab es im großen US-Markt mit 7,4 Prozent nach Berechnungen von Gartner. Demnach verkaufte der chinesische Weltmarktführer Lenovo dort ein Fünftel mehr Computer - kommt in den USA aber erst auf einen Marktanteil von 11,5 Prozent. Hewlett-Packard baute die Führung im Heimatland mit einem Marktanteil von 27,7 Prozent weiter aus und der kürzlich von Börse gegangene Rivale Dell hält mit 26 Prozent mit. Bei Apple gab es laut Gartner nach früheren kontinuierlichen Zuwächsen dagegen einen Absatzrückgang von 1,3 Prozent. Das ließ auch den Marktanteil auf 10,6 Prozent schrumpfen. (APA, 10.7. 2014)