Das Bild sehe dramatischer aus, als es sei, so Twitter-Nutzerin ZoDoyle später

Foto: Twitter/Screenshot

Der Ärger über Selfies-aufnehmende Zuseher bei der Tour de France nimmt zu: Immer mehr Radsportler und Organisatoren äußern ihren Unmut über "schamlose“ Fans, denen ein aufregendes Foto wichtiger als Sicherheitsvorkehrungen sind.

Zwar wurde noch kein Fahrer ernsthaft verletzt, dennoch sorgen mehrere Zusammenstöße für ernsthafte Bedenken und den Ruf nach Regulierung. So wurde etwa der US-amerikanische Fahrer Tejay van Garderen vom Rad geworfen, als er vor einem Selfie-machenden Fan abbremsen musste. Van Garderen ließ seinem Frust auf Twitter freien Lauf:

Er kann aber wenig tun, um die unter dem Hashtag #TDFSelfie populär gewordenen Aufnahmen zu stoppen. Dabei wird auch von anderen Fans immer mehr Kritik laut. So wurde Twitter-Nutzerin ZoDoyle für ihr Foto, das auch von der New York Times gebracht wurde, scharf attackiert:

Sie betont in weiteren Tweets, dass das Bild "dramatischer aussehe“ als die Situation es war und niemand gefährdet wurde. Dennoch verstummt die Kritik nicht.

"Eitelkeit und Dummheit"

Obwohl gerade das Selfie-Aufnehmen, wenn der Fotografierende also mit dem Rücken zu den heranrasenden Fahrern steht, eine „besondere Mischung aus Eitelkeit und Dummheit“ sei, so der Radsportler van Garderen, bestünde gleichzeitig ein allgemeines Problem mit Sicherheitsvorkehrungen.

Der Kanadier Christian Maier weist etwa darauf hin, dass viele Menschen mit kleinen Kindern am Rand der Strecke oder sogar im Fahrbereich stünden. Da jederzeit ein Unfall passieren könne, sei dies "extrem gefährlich“. Er fordert mehr Respekt für die Fahrer. (fsc, derStandard.at, 11.7.2014)