Wien - Die heimische Konjunktur erholt sich nach Angaben der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) weiterhin nur schleppend. Das Quartalswachstum werde im zweiten und dritten Vierteljahr nur je 0,4 Prozent betragen. Damit liege die Rate knapp unter dem langjährigen Durchschnitt und niedriger als in früheren Aufschwungphasen, erklärte die OeNB am Freitag.

Der Start ins Jahr 2014 ist laut OeNB im ersten Quartal mit 0,2 Prozent BIP-Anstieg nur "verhalten" ausgefallen. Die Rate sei niedriger als erwartet gewesen, und die Konjunktur habe zu Jahresbeginn sogar etwas an Schwung verloren. Zur Jahresmitte hätten sich die Wachstumsaussichten auch nur wenig aufgehellt, nicht zuletzt wegen eines schwierigen außenwirtschaftlichen Umfelds.

Auch laut Wifo hat die Wirtschaftsleistung zu Jahresbeginn nur um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal zugelegt, ursprünglich war ein Anstieg von 0,3 Prozent errechnet worden. Im vierten Quartal 2013 war das heimische Bruttoinlandsprodukt noch um 0,4 Prozent gewachsen. Das Ergebnis der BIP-Schnellschätzung für das zweite Quartal will das Wifo am 14. August vorlegen.

Ungewisse Absatzchancen

Österreichs Exportwirtschaft sieht sich laut OeNB "weiterhin mit ungewissen Absatzchancen konfrontiert", erklärte die Notenbank am Freitag zu den Resultaten ihres Konjunkturindikators für Juli. Die wegen geopolitischer Risikofaktoren zunehmende Unsicherheit habe zuletzt wichtige europäische Konjunkturindizes gedämpft.

Folglich sei die Investitionsbereitschaft der heimischen Firmen aktuell gering. Im ersten Quartal seien die konjunkturreagiblen Ausrüstungsinvestitionen sogar gesunken, sollten im weiteren Jahresverlauf aber wegen erforderlicher Ersatzinvestitionen wieder steigen. Der Privatkonsum entwickle sich schon seit mehreren Quartalen trotz guten Beschäftigungswachstums sehr verhalten. (APA, 11.7.2014)