Die strategische Ausrichtung eines Unternehmens auf nachhaltiges Wachstum gilt als Königsdisziplin des Managements. Für eine erfolgreiche Expansion müssen aber nicht nur Strukturen und Prozesse angepasst, sondern vor allem Verständnis über alle Hierarchiestufen hinweg für die dafür erforderlichen Schritte geschaffen werden.

Das ist eine der Kernbotschaften des aktuellen "Fit for Growth-Index Profiler" der internationalen Strategieberatung Strategy&, ehemals Booz & Company. Ergebnisse der weltweiten Befragung unter Führungskräften sind ernüchternd: Mit 49 Prozent sind lediglich knapp die Hälfte der Manager davon überzeugt, dass die strategische Aufstellung im eigenen Unternehmen zumindest größtenteils verstanden wird. Nur in den Augen eines guten Viertels der Führungskräfte wird die Unternehmensstrategie adäquat in Ziele, Maßnahmen und Initiativen übersetzt.

Kritik an der Umsetzung der Strategie

Knapp ein Viertel (24 Prozent) sieht, so die Erhebung, eine erhebliche Kluft zwischen den operativen Unternehmensschwerpunkten und den stärksten Wachstumspotenzialen der jeweiligen Branche. Diese Unternehmen sind damit akut von Stagnation bedroht. 47 Prozent der befragten Führungskräfte meinen, dass bedeutende Wachstumschancen ungenutzt vergeben werden.

Auch die Verwendung der Mittel wird als ungenügend angesehen: 65 Prozent der befragten Manager denken, dass zumindest gelegentlich Geld in strategisch unbedeutenden Initiativen versickert.

Nur 7 Prozent der Unternehmen optimal eingestellt

Die Ergebnisse des Fit for Growth-Index Profilers zeichnen insgesamt ein eher negatives Gesamtbild: Nur 7 Prozent der Unternehmen erweisen sich als fokussiert auf profitables Wachstum und damit optimal auf unternehmerischen Erfolg eingestellt, insgesamt 15 Prozent haben ihre Organisations- und Kostenstruktur zumindest angemessen auf überdurchschnittliche Wachstumschancen ausgerichtet. Ganze 26 Prozent dagegen müssen als völlig vom Wettbewerb abgehängt gelten.

Für die Studie wurden weltweit über 500 Entscheider aus elf unterschiedlichen Branchen hinsichtlich der Entscheidungspraxis in ihrem Unternehmen befragt. Analysiert wurden die betreffenden Unternehmen in drei Dimensionen: Der strategischen Klarheit und Kohärenz des Managements, optimaler Investment- und Ressourcenallokation sowie einer unterstützenden Organisation. (red, derStandard.at, 25.7.2014)