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Zlatan Ibrahimovic und PSG zogen gegen Leipzig den Kürzeren.

Foto: apa/epa/woitas

Leipzig - Selbst Zlatan Ibrahimovic sparte nicht mit Lob für RB Leipzig. "Das ist eine feine Sache. Mit diesem Projekt schafft man mehr Konkurrenz für andere Klubs", sagte der schwedische Goalgetter von Paris St. Germain am Freitagabend. Kurz zuvor hatte der Aufsteiger in die zweite deutsche Bundesliga den französischen Meister in einem Testspiel mit 4:2 (1:2) besiegt - und damit zwei Wochen vor dem Saisonstart die Erwartungen weiter nach oben geschraubt.

Nach zwei Aufstiegen in Serie scheint nun auch der direkte Durchmarsch Rasenballs in die Bundesliga möglich. Doch der finanzkräftige Emporkömmling gibt sich weiterhin zurückhaltend. "Die Spiele helfen uns, in den Wettkampfmodus zu kommen", sagte Trainer Alexander Zorniger. Sportdirektor Ralf Rangnick meinte: "Man sollte das Ergebnis nicht überbewerten. Das Spiel mit dem Ball war gut, aber es ist trotzdem noch Luft nach oben."

Gelassenheit im Angesicht von Boykott-Drohungen

Offenkundig ist: Die Leipziger vermeiden wenige Tage vor dem Saisonauftakt gegen den VfR Aalen am 2. August zu große Worte. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Stand der Vorbereitung", sagte Zorniger immerhin: "Die Grundlagen sind gelegt."

RB wird wohl erneut oben mitspielen und lässt sich nach weiteren erheblichen Investitionen - für Ex-Rapidler Terrence Boyd wurden angeblich zwei Millionen Euro Ablöse fällig - auch in diesem Sommer nicht von Anfeindungen gegnerischer Klubs und Fans aus der Ruhe bringen. "Wir machen unser Ding", sagte Zorniger: "Vielleicht kommt der eine oder andere doch noch mal drauf, dass hier keine bösen Dinge passieren, sondern bloß andere."

Bundesligist VfB Stuttgart hatte zuletzt auf Druck der Fans ein Testspiel gegen RasenBallsport abgesagt, andere Fangruppierungen wollen die Auswärtsreisen zu den Sachsen boykottieren und damit auf ihre Weise gegen das "Kunstprodukt" rebellieren. Der Widerstand gegen die oft als Retortenklub bezeichneten Leipziger ist weiterhin groß.

Auch Hierländer trifft

Doch in der Region um Leipzig, die seit Jahren ohne höherklassigen Fußball auskommen muss, hat sich das Bild längst gewandelt. 35.796 Zuschauern kamen zum Test gegen PSG und jubelten über Tore von Boyd (25.), Yussuf Poulsen (51.), Denis Thomalla (65.) und dem ehemaligen Salzburger Stefan Hierländer (76.). Auch der Vorverkauf der Dauerkarten läuft hervorragend.

Etwas übermotiviert waren die RB-Profis Daniel Frahn und Boyd allerdings, als sie sich um das Trikot von Ibrahimovic stritten. Der Schwede gab sein Jersey in der Halbzeit Boyd, Kapitän Frahn fand das "respektlos". Doch Ibrahimovic selbst löste die Fehde der Teamkollegen mit der Gelassenheit des Weltstars: "Ich hab noch ein Shirt, ich gebe Frahn das zweite." (sid/red - 20.7. 2014)