Einzigartiger Ausblick.

Visualisierung: 1 week 1 project

So sollen die Wohnmodule der beiden Architekten übereinander gestapelt aussehen.

Visualisierung: 1 week 1 project

Die Fußball-WM in Brasilien ist geschlagen - Zeit also, sich über die künftige Nutzung der sportlichen Infrastruktur Gedanken zu machen. Eine Lösungsansatz: Ein Teil der Fußballstadien könnte bewohnt werden - zumindest wenn es nach den beiden Architekturbloggern Axel de Stampa und Sylvain Macaux geht, die auf ihrem Blog 1 Week 1 Project jede Woche ein neues Beispiel von "spontaner Architektur" vorstellen, mit dem sie die Stadtlandschaft verschönern wollen. Vieles davon ist nicht ganz ernst gemeint, sondern wird eher als Denkanstoß verstanden - so wohl auch ihr aktuellstes Projekt, das sie Casa Futebol nennen.

Ihre Idee sieht vor, dass die höher gelegenen Sitzreihen mit knallbunten Modulen ersetzt werden, die auch die Außenfassaden der Stadien verändern. Den beiden Architekten, die in Frankreich und Chile leben, geht es dabei nicht um ein Entweder-Oder: Fußballspiele können ihrer Ansicht nach weiterhin in den Stadien veranstaltet werden - die Bewohner der Wohnungen hätten dann einerseits die perfekte Sicht auf das Geschehen, andererseits könnten Teile der Einnahmen wiederum für den Bau neuer Module und die Erhaltung bestehender Wohnungen verwendet werden.

Keine Stiegen, kein Lift

105 Quadratmeter wäre ein Wohnmodul laut den Berechnungen von de Stampa und Macaux groß - angesichts der 5,2 Millionen Wohnungen, die laut den Architekten in Brasilien fehlen, sind jene Stadien, die für so eine Umnutzung in Frage kommen, wohl aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

In User-Kommentaren werden die augenscheinlichsten Probleme des Entwurfs aufgelistet, beispielsweise scheinen keine Stiegen oder Aufzüge vorgesehen zu sein. Auch was den Brandschutz angeht, werden Bedenken geäußert. (Franziska Zoidl, derStandard.at, 21.7.2014)