Wien -  Mehr als ein offenes Fenster und einen unachtsamen Augenblick braucht es nicht, um den Albtraum aller Eltern wahr werden zu lassen: Das Kind stürzt aus dem Fenster - mit oft tödlichen Folgen.

Vor allem für die Kleinsten zwischen zwei und vier Jahren besteht laut einer Aussendung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) ein erhöhtes Risiko. Schnelligkeit und Bewegungsfreiheit nehmen in diesem Alter rasant zu. Kindlicher Entdeckungsdrang in Kombination mit geöffneten Fenstern und ungesicherten Balkons können aber innerhalb von Sekunden zur unkalkulierbaren Gefahrenquelle werden.

Einfache Maßnahmen

So gefährlich Fensterstürze sind, so einfach können sie auch verhindert werden. Bauliche Maßnahmen wie einfache Fenstersicherungen können Leben retten. "Sind Kleinkinder im Haushalt, sollten die Fenster immer mit Fenstersperren versehen sein. Am besten geeignet sind Sperren, die bereits in den Fenstergriff integriert sind und mit einem Schlüssel zu öffnen sind", empfahl Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Forschung & Wissensmanagement im KFV. Dasselbe gilt für Balkontüren.

Gesicherte Fenster

Das KFV empfiehlt darüber hinaus den nachträglichen Einbau von Kindersicherungen bei Fenstern. Bei der Montage wird eine Schiene am Fensterrahmen angebracht, in die am Fensterflügel montierte Haken oder Ketten einrasten. Fenstersicherungen sollten grundsätzlich verschraubt und am oberen Ende der Fenster - also außerhalb der Reichweite von Kindern - montiert werden. Diese gesicherten Fenster können dann nicht weiter als zehn Zentimeter geöffnet werden und verhindern auch, dass Kinder ihre Finger dort einklemmen.

"Lassen Sie ihr Kind, wenn Sie einen Raum lüften, nicht alleine in diesem Zimmer. Die beste Sicherung nützt nichts, wenn das Fenster geöffnet ist", appelliert Robatsch. Auch beim Reinigen der Fenster muss man darauf achten, Kinder vom offenen Fenster fernzuhalten. Sessel, Tische und andere Möbelstücke, auf die Kinder klettern können, sollten nie in der Nähe von Fenstern oder Balkontüren platziert sein. Das KfV empfiehlt auch, keine "Anreize" für Kinder auf Fensterbretter oder Balkonbrüstungen abzulegen. (APA/red, derStandard.at, 21.7.2014)