Wien/Klagenfurt - In Sachen Schiffs- und Immobilienfonds haben sich einige heimische Banken mit dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) verglichen.

Nachdem seit Anfang 2014 mit 80 Prozent der betroffenen Banken Rahmenvergleiche über insgesamt rund sieben Millionen Euro erzielt werden konnten, bringt der VKI nun Klagen gegen jene Banken ein, die nicht zu Vergleichsgesprächen bereit waren. Betroffen sind laut VKI die Raiffeisenkasse Haidershofen und die Raiffeisenkasse Poysdorf. Der Streitwert liegt bei jeweils rund 15.000 Euro.

Auch die Landeshypothekenbank Steiermark hat bislang Vergleichsgespräche unter den Bedingungen des VKI (keine Direktgespräche mit Kunden/Verjährungsverzicht für die Zeit der Gespräche) abgelehnt. Der VKI bereitet daher für 27 Betroffene mit Unterstützung des Prozessfinanzierers FORIS AG für September 2014 eine Sammelklage vor. Der Schaden wird auf rund drei Mio. Euro beziffert.

Nicht ausreichend aufgeklärt

In Österreich haben rund 20.000 Anleger an die 700 Mio. Euro in geschlossene Fonds investiert, die mit dem Geld Containerschiffe oder Bürogebäude kauften. Im Gefolge der Krise gerieten die mehrheitlich aus Deutschland stammenden Fonds aber unter Wasser. Zahlreiche Anleger sind jetzt nicht nur mit Verlusten, sondern auch mit Rückzahlungsforderungen konfrontiert - bei geschlossenen Fonds werden die Anleger nämlich zu Kommanditisten: wenn es nicht gut läuft, müssen sie Geld nachschießen.

Österreichische Banken haben Schiffs- und Immofonds jahrelang in großem Stil unter ihre Kunden gebracht und bei der Vermittlung hohe Provisionen kassiert. Der VKI wirft den Geldhäusern vor, die Anleger nicht ausreichend über die Risiken aufgeklärt zu haben. (red, derstandard.at, 22.7.2014)