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Elefanten dürften die feinste Nase aller Säugetiere haben.

Foto: REUTERS/Brian Snyder

Tokio/Wien - Die Geruchswahrnehmung gehört nach wie vor zu den Sinnesleistungen, über die vergleichsweise wenig bekannt ist. Erst 2004 erhielt das US-Forscherduo Linda Buck und Richard Axel den Nobelpreis für Medizin oder Physiologie dafür, dass sie etwa 1000 für die Geruchsrezeptoren verantwortliche Gene identifizieren konnten.

Nun hat ein Forscherteam um Yoshihito Niimura von der Universität Tokio 13 verschiedene Säugetierarten nach der Anzahl ihrer Gene für die Geruchswahrnehmung untersucht. Zu den tierischen Teilnehmern der Studie gehörten unter anderem Ratten, Kühe, Pferde, Hunde, Mäuse, Primaten, aber auch Elefanten. Und Letztere liegen mit fast 2000 spezifischen Erbgutabschnitten für das Riechen an der Spitze der feinen Nasen, schreiben die Genetiker in der Fachzeitschrift "Genome Research".

Hoch entwickelte Nase

"Offensichtlich ist die Nase eines Elefanten nicht nur lang, sondern auch hoch entwickelt", resümiert Yoshihito Niimura die Studienergebnisse. Allerdings sei die Zahl der Gene für Geruchsrezeptoren allein noch kein sicherer Beweis für die tatsächlichen Riechfähigkeiten, schränken die Forscher ein.

Im Vergleich dazu verfügen Hunde über um 50 Prozent weniger Geruchsgene. Und Menschen, die mit den Primaten allem Anschein nach den schlechtesten Riecher besitzen, haben gar nur 20 Prozent der Geruchsgene der Elefanten. Die Wissenschafter vermuten, dass der Geruchssinn bei uns infolge verbesserter Sehfähigkeit an Bedeutung verloren hat. (red, DER STANDARD, 23.7.2014)