Die "Verbotene Stadt" ist in großen Teilen bereits fertig gestellt.

Foto: Project 1845

Seit 2011 betreibt eine ambitionierte Gruppe von "Minecraft"-Spielern ein ambitioniertes Projekt. Dieses verbindet den virtuellen Baukasten mit Geschichtsinhalten und einem Weltrekord. Ziel ist es, interessante Umgebungen aus dem historischen China in Originalgröße umzusetzen.

China im Laufe der Zeit

Das auf eine Dauer von bis zu neun Jahren ausgelegte "Project 1845" will einen Beitrag zur Bildung leisten, in dem es Geschichte "vierdimensional" erfahrbar macht. Es werden nicht nur Gebäude nachgebaut, sondern es soll auch der zeitliche Verlauf der Entwicklungen erfahrbar werden.

Abgebildet wird unter anderem die Hauptstadt Peking in verschiedenen Epochen. Derzeit arbeiten die Projektbetreiber an der Metropole, wie sie im Jahr 1751 ausgesehen hat. Der Grundriss mit seinen mehr als 25 Kilometern an Straßen, nebst Teilen der "Verbotenen Stadt" und dem Tiananmen-Platz, steht bereits.

Bohtauri D.Taylor

131 Millionen Blöcke für Peking-Grundriss

Allein hierin verbergen sich bereits über 131 Millionen Blöcke, die alle manuell gemeinsam mit Freiwilligen platziert wurden. Der Gesamtfortschritt dieses Abschnitts wurde zuletzt im März mit 6,2Prozent beziffert. Mit der Fertigstellung will man mit den bislang umfangreichsten historischen Nachbildungen auch einen Weltrekord aufstellen.

Forschungsreise

Zum Sammeln von Eindrücken und der Durchführung weiterer Forschungen ist ein Mitglied des "1845"-Teams zu einem einmonatigen Trip nach China aufgebrochen und berichtet dort von seinen Reisen per Videolog auf YouTube. Finanziert wurde die Expedition vom Chinesischen Nationalmuseum. Ein weiterer Unterstützer der gesamten Unternehmung ist der australische PC-Hersteller Venom Computers. Dazu sammelt man über die eigene Website auch Spenden.

Bohtauri D.Taylor

Digital Historian Project

"Project 1845" versteht sich als erste Phase des "Digital Historian Project". Langfristig hofft man, einmal die Welt als begehbares Modell vom Zeitalter des Urkontinents Pangea bis heute samt historischer Ereignisse nachbilden zu können.

Die Begehung des virtuellen Peking ist online möglich, ein Schienensystem erleichtert die Erkundung. Über eine Serverkarte kann an verschiedenen Orten gestartet werden. (gpi, derStandard.at, 25.07.2014)