Wien - Die Staatsbürgerschaftsbehörden akzeptieren eine österreichische Matura und sogar ein abgeschlossenes Germanistikstudium nicht als Nachweis der für den Erwerb der Staatsbürgerschaft nötigen Deutschkenntnisse. Das Österreichische Sprachdiplom Deutsch (ÖSD) fordert daher Änderungen im Staatsbürgerschaftsrecht.

Trotz in Österreich erworbener Matura oder sogar abgeschlossenen Germanistikstudiums müssten diese Personen im Rahmen des Staatsbürgerschaftserwerbs nach sechs Jahren noch einmal gesondert Deutschkenntnisse auf dem Niveau B2 nachweisen, erklärte Manuela Glaboniat, Geschäftsführerin und wissenschaftliche Leiterin des ÖSD, in einer Aussendung. Die Politik betone zwar immer, dass das den Deutschkenntnissen auf Maturaniveau in der ersten lebenden Fremdsprache entspreche. "Es wurde jedoch verabsäumt, dies im Gesetz festzuhalten."

Damit werde der Extranachweis auf einem Sprachniveau verlangt, das durch Matura und vor allem abgeschlossenes Studium ohnehin gesichert nachgewiesen sei. Diese Fälle hätten sich in den letzten Monaten gehäuft, hieß es aus dem Verein. (APA, 25.7.2014)