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Foto: REUTERS/Francois Lenoir/

In Spanien wurde vergangenen Freitag eine umstrittene Gesetzesnovelle verabschiedet, die den Urheberrechtsschutz auf kürzere Texte und auch Weblinks ausdehnt. Einem Bericht von heise zufolge drohen bei Verstößen dagegen Strafen bis zu 300.000 Euro oder sechs Jahre Haft.

Links schwerer auffindbar

Laut dem spanischen Bildungsminister José Ignacio Wert werden 84 Prozent digitaler Entertainment-Inhalte in Spanien widerrechtlich heruntergeladen. Mit der Novelle des "Ley de Propriedad Intelectual" (LPI) soll das Auffinden illegal verbreiteter Inhalte erschwert werden. Auch Werke von Fotografen oder Journalisten sollen dadurch besser geschützt sein, argumentieren die Befürworter.

"Google-Steuer"

Die Gesetzesnovelle sieht vor, dass Suchmaschinenbetreiber wie Google beispielsweise pauschal Schadenersatz für die Verlinkung der Inhalte leisten müssen. In Spanien wird daher auch von der "Google-Steuer" gesprochen.

Verlage stehen hinter dem Gesetz

Der Verband spanischer Zeitungsverleger hat die Gesetzesnovelle als "wichtigen Schritt" zum Schutz der Presse begrüßt. Kritik kommt unter anderem aus der Internet-Werbewirtschaft, die eine unverhältnismäßige Kriminalisierung der gängigen Kommunikationspraxis ortet. (red, derStandard.at, 28.7.2014)