Ungeachtet der Proteste von Tierschützern wollen die Behörden der indonesischen Ferieninsel Bali im Kampf gegen die Tollwut weiterhin massenhaft herrenlose Hunde keulen. Wenn die Besitzer aufgegriffener Hunde nicht zu finden seien, müssten die Tiere eingeschläfert werden, sagte der Chef der balinesischen Haustierbehörde.

Übereinander gestapelt

Ein im Onlineportal YouTube aufgetauchtes 6-minütiges Video von der Tötung zahlreicher Hunde auf Bali hatte zuvor bei Tierschützern für Empörung gesorgt. Der Film zeigt mehr als 30 winselnde Hunde, die eine tödliche Injektion bekommen, bevor sie übereinander gestapelt werden. Zu sehen ist auch, wie eine uniformierte Beamtin mit ihrem Handy lächelnd ein Foto von einem flauschigen Spitz macht, nur Augenblicke bevor das Tier eingeschläfert wird. Auch Collies, Huskys und Boxer werden gezeigt.

Das ursprünglich bereits im April veröffentlichte Video war vor wenigen Tagen erneut ins Netz gestellt worden und verbreitete sich daraufhin rasend schnell. Die Tierschutzorganisation PETA verurteilte das "unmenschliche Abschlachten" der Hunde.

Örtliche Tierschützer auf Bali hätten erfolgreich Impfprogramme lanciert, die Zahl der Tollwutinfektionen sei stark gefallen, erklärte PETA. "Viele mitfühlende Menschen weltweit" überlegten es sich nach den Berichten über die Tötungen zweimal, ob sie nach Bali reisten. (APA;