V.l.n.r: Tamir Pixner von der jüdischen Gemeinde Wien, Moderatorin Lisa Gadenstätter und Abdurrahman Karayazili von der Union Europäisch-Türkischer Demokraten.

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Wien - Die Livediskussion in der "ZiB 24" vom Freitag zwischen Tamir Pixner von der jüdischen Gemeinde Wien und Abdurrahman Karayazili von der Union Europäisch-Türkischer Demokraten, dessen Verein die Demonstrationen gegen Israel in Wien organisierte, eskalierte schon on air: Karayazili verließ das Streitgespräch auf Nachfragen Lisa Gadenstätters. Die ORF-Moderatorin ist seither mit massiven Attacken auf sozialen Medien konfrontiert, der ORF mit einer Welle eines wortgleichen Protestbriefs.

"Was Israel Palästina und Gaza angetan hat, geht über das hinaus, was Hitler den Juden angetan hat." Gadenstätter fragte Karayazili mehrfach, ob er sich von dieser Aussage des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan distanziere - was dieser verweigerte und ging, weil er seine Darstellung nicht ungebremst fortführen konnte.

Gadenstätter ins Visier genommen

Auf Facebook folgten massive Angriffe auf Gadenstätter, die etwa Efgani Dönmez, Bundesrat der Grünen, im Detail ebenfalls auf Facebook so schildert- übrigens zum großen Teil unter Klarnamen; zum Beispiel unmittelbar nach der "ZiB 24"-Diskussion auf Facebook-Seiten der Union Europäisch-Türkischer Demokraten. In der Zwischenzeit dürften die ärgsten Beschimpfungen gelöscht worden sein.

Nach STANDARD-Infos erreichte zudem ein - offenbar organisierter - Schwall von wortgleichen Protestmails gegen Gadenstätter verschiedene ORF-Stellen vom Kundendienst über die Redaktion bis zum Generaldirektor, der Aufruf kam von Abdurrahman Karayazil auf seiner Facebook-Seite. (red, derStandard.at, 29.7.2014)