Zentralbetriebsratschef Gerhard Moser und Schriftführer Gerhard Berti schickten den tausenden ORF-Mitarbeitern soeben eine gute Nachricht in den Urlaub nach: Die vom Management Ende 2012 wegen Sparbedarfs ausgesetzten Beiträge des öffentlich-rechtlichen Unternehmens zur Pensionskasse werden nachbezahlt. Das bestätigt auch ORF-Finanzdirektor Richard Grasl auf STANDARD-Anfrage.

"Die wirtschaftliche Situation des ORF hat sich für 2013 deutlich besser dargestellt als ursprünglich prognostiziert, schreiben Moser und Berti für die Personalvertretung. Die von März bis Ende 2013 ausgesetzten Beiträge würden nun "vom Unternehmen zur Gänze nachbezahlt" - und zwar mit 1. August. Wer den Arbeitgeberbeitrag selbst mit übernommen hat, bekomme ihn rückerstattet.

Finanzdirektor Grasl bestätigt: "Wir haben den Mitarbeitern in wirtschaftlich schwierigen Zeiten einen solidarischen Beitrag abverlangt." Nun hätten Mitarbeiter und Management "gemeinsam gut gewirtschaftet", "also stehen wir dazu, diese Mittel rückzuführen."

2014 sind die Beiträge des Unternehmens ebenfalls wegen "zwingender wirtschaftlicher Gründe" (so die rechtliche Erklärung) ausgesetzt - vorerst jedenfalls. Der vorläufige Stopp und die Nachzahlung betreffen laut Betriebsrat ORF-Angestellte im beitragsorientierten Kassensystem.

Die Beiträge bewegen sich in deutlich einstelliger Millionenhöhe pro Jahr. In der ORF-Bilanz für 2012 etwa standen als Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 21,6 Millionen Euro, in der Bilanz für 2011 für diese Positionen gemeinsam 14,9 Millionen. Rund sechs Millionen davon dürften für die Pensionskassenbeiträge zu veranschlagen sein. (red, derStandard.at, 29.7.2014)