Als "groteske Konsequenz rücksichtsloser Spekulation" mit Immobilien bezeichnet der Präsident der Arbeiterkammer (AK), Rudolf Kaske, die Vorkommnisse rund um die Räumung in der Wiener Mühlfeldgasse vorgestern. Seit dem Jahr 2000 drehe sich das Preisringelspiel bei Wiener Zinshäusern stark. Unter der Spekulation von Investoren und Fonds litten die Mieter - "damit muss Schluss sein", so Kaske.

Er nannte in einer Aussendung als Grund für hohe Mieten "nicht funktionierende" Mietenbegrenzungen und eine starke Nachfrage und forderte "eine rasche Reform des Mietrechts mit klaren Mietobergrenzen". Auch ein verstärkter Wohnungsneubau könne dazubeitragen, Mietpreise im Rahmen zu halten.

Rechtliche Absicherung problematisch

Kritik kam am Mittwoch auch von der Österreichischen Hochschülerschaft. Der Gesetzgeber müsse dafür sorgen, "dass Spekulation nicht mehr so attraktiv ist", so Florian Kraushofer vom Vorsitzteam der Studierenden. Vor allem bei der rechtlichen Absicherung der Mieter gebe es ein Problem. Die Verbraucher wüssten nicht, was ihnen zustehe. "Das Mietrecht ist ausgesprochen komplex und nur Experten kennen sich wirklich gut aus", bedauert Kraushofer. (APA, 30.7.2014)