Sydney - Die australischen Streitkräfte haben im Zuge von Ermittlungen wegen Fehlverhaltens und anderer Vorwürfe in den vergangenen zwei Jahren rund 380 Soldaten entlassen. Wie aus einer am Dienstag veröffentlichten offiziellen Aufstellung hervorgeht, wurden als Gründe für die Entlassungen unter anderem Amtsvergehen, "inakzeptables Verhalten" und der Konsum verbotener Substanzen genannt.

Demnach wurden innerhalb eines Jahres bis Juni 2014 182 Mitglieder der Streitkräfte gefeuert, im Vorjahreszeitraum waren es demnach 204.

Fast 300 der entlassenen Soldaten dienten in den Landstreitkräften, 65 in der Marine und 25 in der Luftwaffe, wie aus den Statistiken hervorgeht. Im australischen Militär herrsche "null Toleranz" gegen Verhalten, das nicht den Standards entspreche, erklärte eine Armeesprecherin. In den vergangenen Jahren waren die Streitkräfte von mehreren Skandalen erschüttert worden.

Im sogenannten Skype-Skandal 2011 hatte eine Rekrutin Geschlechtsverkehr mit einem jungen Ausbildungskameraden, der das Geschehen ohne ihr Wissen online in einen anderen Raum übertrug, wo andere Rekruten zusahen. Nach der Affäre gab die Regierung eine Untersuchung in Auftrag, in deren Verlauf zahlreiche Missbrauchsfälle ans Licht kamen. In Medienberichten hieß es unter Berufung auf die Untersuchungskommission, mehr als 220 junge Marinesoldaten seien nach eigenen Angaben in den 1980er-Jahren vergewaltigt oder misshandelt worden. (APA, 5.8.2014)