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Gerald Baumgartner und seine Mannen räumten das Feld in Wiener Neustadt letzte Woche etwas betropetzt.

Foto: apa/punz

Wien - Die Wiener Austria will sich trotz nicht zufriedenstellender Ergebnisse nicht von ihrem Weg abbringen lassen. Dem neuen Trainer Gerald Baumgartner und seiner Spielphilosophie soll Zeit zur Entwicklung gegeben werden. Drei Punkte hat der Meister von 2013 nach den ersten vier Bundesliga-Runden erst auf dem Konto.

Allerdings sagte Vorstand Markus Kraetschmer, dass man sich hinter dem Argument einer Systemumstellung nicht verstecken dürfe. Mit Baumgartner soll eine aktivere, offensivere Spielanlage in Favoriten Einzug halten. "Wir haben uns im Sommer bewusst dazu entschieden. Daher bekommt der Trainer auch die Zeit, die er braucht", so Kraetschmer. Auch die Vertragslaufzeit von zwei Jahren sei hier als "klares Signal" zu werten. "Der Trainer ist fokussiert und ehrgeizig genug."

Das Vorbild der Wiener heißt Borussia Dortmund. "Dort ist es auch nicht von heute auf morgen gegangen", erinnerte Kraetschmer. "Wir haben gewusst, dass wir dem Ganzen Zeit geben müssen. Wir hätten uns aber gewünscht, dass wir schneller in die Erfolgsspur kommen." Man sei überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein. Er soll daher konsequent weiterverfolgt werden. Die neue Spielidee sei bereits ersichtlich.

Ein dickes Aber

Als Freibrief für ein Schleifenlassen der Zügel sei die Geduld der Vereinsführung allerdings nicht zu verstehen. Schon nach dem 2:2 in Wr. Neustadt hatte Kraetschmer klare Worte zu den Ansprüchen des Klubs gefunden. Die Fehler, die in diesem Spiel begangen wurden hätten mit einem neuen System nichts zu tun gehabt. "Das müssen wir abstellen, das ist so nicht akzeptabel."

Das habe man den Profis in dieser Woche auch in zahlreichen Gesprächen klargemacht. "Ich hoffe, das war ein Wachrütteln zur rechten Zeit", sagt Kraetschmer. "Für Austria Wien ist das zu wenig. Wir haben in diesen vier Runden Punkte verschenkt."

Saisonübergreifend warten die Violetten bereits sieben Ligaspiele auf einen Sieg, Kraetschmer weiß, dass die Geduld der Anhänger eine endend wollende sein könnte. Kommende Woche wartet das Wiener Derby gegen Rapid in der Generali Arena. Entsprechend groß sei die Anspannung. "Es wäre für alle gut, wenn uns ein Befreiungsschlag gelingt", sagte der Finanzchef. Andernfalls würde der Druck nicht kleiner.

Präsident sucht Parits-Nachfolger

Die Zukunftsplanungen laufen jedenfalls. Im ersten Quartal 2015 soll ein Nachfolger für den mit Saisonende aus dem Amt scheidenden Sportvorstand Thomas Parits präsentiert werden. "Es gibt eine klare Zeitschiene und ein klares Anforderungsprofil", sagte Kraetschmer. "Für die Gesamtentwicklung der Austria ist diese Position eine der wichtigsten Entscheidungen. Daher wollen wir uns damit Zeit lassen."

Präsident Wolfgang Katzian führt den Findungsprozess höchstselbst und soll im Herbst die Gremien über die Fortschritte informieren. Derzeit werden Bewerbungen gesammelt. "Es soll zu einer ordentlichen Übergabe kommen", erklärte Kraetschmer.

Kaderplanung abgeschlossen

Das Einkaufsprogramm für diesen Sommer sei abgeschlossen. "Wir halten die Augen und Ohren aber weiter offen", versicherte Kraetschmer. Zumal der eine oder andere Abwanderungswillige die Austria noch verlassen könnte. Für Roman Kienast, zuletzt nur noch auf der Tribüne zu finden, liege aber noch keine konkrete Anfrage vor. Kraetschmer: "Ich derzeit davon aus, dass er auch am 2. September Spieler der Austria sein wird." (APA/red - 16.8. 2014)