Recife - In Brasilien haben mehr als 160.000 Menschen Abschied von dem tödlich verunglückten Präsidentschaftskandidaten Eduardo Campos genommen. In der nordöstlichen Stadt Recife defilierten sie am Sonntag am Sarg vorbei und erwiesen dem sozialistischen Politiker die letzte Ehre.

Anschließend wurde im Beisein von Präsidentin Dilma Rousseff und deren Amtsvorgänger Luiz Inácio Lula da Silva ein Gottesdienst unter freiem Himmel gefeiert. Der von einem Feuerwerk begleiteten Beisetzung des Verstorbenen wohnten die beiden Politiker nicht mehr bei. Bei ihrer Ankunft in Recife war Rousseff, eine Konkurrentin von Campos, von der Menge ausgebuht worden. Zum Schutz der Trauerfeierlichkeiten waren 250 Polizisten abgestellt worden.

Absturzursache wird ermittelt

Der 49-jährige Campos war am Mittwoch mit seinem Privatflugzeug, das er für seinen Wahlkampf nutzte, in der brasilianischen Küstenstadt Santos abgestürzt. Alle sieben Insassen starben. Die Ermittlungen zur Absturzursache dauern an.

Campos wollte bei der Präsidentenwahl im Oktober gegen Amtsinhaberin Rousseff antreten, die als Favoritin ins Rennen geht. Umfragen sahen ihn auf Platz drei. Seine Partei will voraussichtlich am Mittwoch entscheiden, wer an Campos' Stelle in den Wahlkampf ziehen soll. Als Favoritin gilt örtlichen Medien zufolge die 56-jährige Umweltpolitikerin Marina Silva. (APA, 18.8.2014)