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Jungspund Max Verstappen.

Foto: APA/EPA/Koning

Am 30. September 2015 darf Max Verstappen auch im öffentlichen Verkehr offiziell ein Auto steuern, sofern er die Führerscheinprüfung macht und besteht. Es ist davon auszugehen. Verstappen, 16, wird bis dahin einiges an Fahrpraxis gesammelt haben. Nur die Geschwindigkeiten sollte er im Alltagsverkehr drosseln. 300 km/h sind in den Niederlanden nicht erlaubt. Aber auf dem Nürburgring, dem Circuit de Monaco oder dem Hungaroring.

Auf Rennstrecken wie diesen wird Verstappen ab 2015 im Kreis fahren - in einem Formel-1-Auto. Der Niederländer wird damit mit 17 1/2 Jahren jüngster Formel-1-Fahrer aller bisherigen Zeiten sein. Red Bull hat sich die Dienste des talentierten Jungspunds gesichert. Auch Mercedes soll Interesse gehabt haben. Verstappen bekommt ein Cockpit im Toro Rosso, dem kleineren Rennstall des Getränkekonzerns. "Es ist ein unglaubliches Gefühl. Ich freue mich riesig", sagte er in Servus TV. Er ersetzt den Franzosen Jean-Eric Vergne und wird Teamkollege des Russen Daniil Kwjat (20), der seit heuer Formel 1 fährt. Der bisher jüngste Formel-1-Pilot war 2009 der Spanier Jaime Alguersuari mit 19 Jahren und 125 Tagen.

Familie

"Es war nicht schwer zu erkennen, welch außerordentliches Talent hier heranreift", sagt Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko. Er brauche keine weitere Erfahrung in den Nachwuchsklassen sammeln. Heuer fährt Verstappen im Team Van Amersfoort Racing seine erste und letzte Saison in der europäischen Formel-3-Meisterschaft. Acht von 27 Saisonrennen hat er gewonnen, in der Gesamtwertung liegt er auf Rang zwei.

Vierjährig fuhr er erstmals ein Kart, mit sieben bestritt er seine ersten Rennen. 2013 wurde er Kart-Weltmeister. Max Verstappens Motorsport-Laufbahn ist kein Zufall. Sein Vater Jos bestritt zwischen 1994 und 2003 107 Formel-1-Rennen, ist mit 17 WM-Punkten und zwei Podestplätzen bisher erfolgreichster Niederländer in der Königsklasse des Motorsports.

"Mein Vater ist mein Trainer, mein Mentor, mein Mechaniker, mein Manager und mein Taxifahrer", sagt der Sohn. Auch seine Mutter Sophie, sein Großvater und sein Onkel waren im Rennsport aktiv. Das größte Talent in der Familie wird freilich Max bescheinigt. Weltmeister zu werden hat er sich als Ziel gesetzt. Aus Sicht einiger Experten hat er das Zeug dazu. Um jüngster Titelträger zu werden, hat er noch eine Weile Zeit. Sebastian Vettel war 2010 bei seinem ersten WM-Gewinn 23 Jahre und 134 Tage alt. (Birgit Riezinger, DER STANDARD, 20.8.2014)