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"Mutters" Blick auf die ihr folgenden Zöglinge.

Foto: AP Photo/Markus Unsöld

Rom - Von Salzburg aus starten am Samstag 14 junge Waldrappe in Richtung ihres Winterquartiers Laguna di Orbetello in der Toskana. Geführt werden sie von menschlichen Ziehmüttern in Leichtflugzeugen. Die 800 Kilometer lange Reise wird bis zu zwei Wochen dauern, berichteten italienische Medien.

Zurückgekehrtes "Fabeltier"

Bis ins 17. Jahrhundert war der Waldrapp (Geronticus eremita), ein bis zu 75 Zentimeter langer schwarzer Ibis-Verwandter, in Mitteleuropa weit verbreitet. Durch Bejagung wurde die Art hier ausgerottet und geriet in Vergessenheit - bis man in späteren Jahrhunderten historische Darstellungen von Waldrappen gar für Bilder von Fabeltieren hielt. Erst im 19. Jahrhundert wurde erkannt, dass in Nordafrika und dem Nahen Osten überlebende Populationen zu selben Spezies gehörten, die einst auch in Europa vorkam.

Ende der 1990er-Jahre begannen Forscher damit, Waldrappe im Almtal in Oberösterreich wieder anzusiedeln. Das Ziel war es, ihnen alte Zugvogelrouten neu beizubringen. 2004 brachen die ersten Tiere zu ihrer großen Reise auf.

Der Waldrapp ist auf der Liste bedrohter Arten als "hochgradig gefährdet" eingestuft. Auf der Liste der weltweit am stärksten gefährdeten Vogelarten wird er an zwölfter Stelle geführt. Die illegale Vogeljagd ist die primäre Todesursache, drei Viertel der Todesfälle sind darauf zurückzuführen. (red/APA, derStandard.at, 22. 8. 2014)