Bob führt das Traumleben einer Katze. Er wohnt bei einer alten Dame in einem schmucken Haus. Alles scheint perfekt zu sein. "Ich war der glücklichste kleine Kater der Welt", stellt er selbst fest. Dann kommt der Tag, als die Frau ins Krankenhaus gebracht wird: "Ich sprang in einen Bus, weil ich dachte, er würde ihr folgen. Doch stattdessen nahm er mich mit auf seiner langen Reise in die große Stadt." Der Beginn einer kleinen Odyssee, von der "Bob, der Streuner" erzählt. James Bowen, Garry Jenkins und Gerald Kelley erzählen die Geschichte des Katers, der einen neuen Platz sucht - und am Schluss auch findet.

Gut erfunden, mag man glauben. Am Buchende wird allerdings darauf hingewiesen, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt. Der Straßenmusiker James Bowen fand 2007 in einem Wohnhaus im Norden Londons das Tier und rettete es. Kein Sorge: Diese Mensch-Tier-Beziehung wird nicht so rührselig erzählt, wie das jetzt vielleicht klingt. Aus der Sicht Bobs geht es durch die Stadt. "Es wurde Winter, doch in meinem Leben hatte sich nichts verändert. Ich war alleine, ich hatte Hunger, und ich fror auf den eisigen Straßen", erzählt der kleine rote Kater im Buch.

Die mitlesenden Kinder (ab dem vierten Lebensjahr) erleben das Leben des kleinen Streuners hautnah mit. Das Happy End beruhigt. Nicht nur für Katzenfreunde! (Peter Mayr, DER STANDARD, 25.8.2014)