Höllenritt auf dem VR Coaster.

Bild: VR Coaster
Bild: VR Coaster
Bild: VR Coaster

So schnell die Technologie für Virtual-Reality-Erlebnisse auch voranschreitet, eines können Headsets wie Oculus Rift und Project Morpheus nicht: Bewegungskräfte simulieren. Während in der Realität Fliehkräfte und Beschleunigung spürbar sind, werden diese Phänomene in der Computerwelt bislang der Vorstellung überlassen. Anders ist das, wenn der Träger einer solchen VR-Brille bei seinem digitalen Ritt auch in der Realität in ein Vehikel gesetzt wird.

Echte Fahrten durch virtuelle Welten

Der deutsche Professor Thomas Wagner von der University of Applied Sciences Kaiserslautern hat sich für sein Projekt "VR Coaster" genau das vorgenommen: Hochschaubahn-Fahrer werden mit einer VR-Brille auf dem Kopf auf eine fantastische virtuelle Reise geschickt. Gestartet wurde der Versuch Anfang des Jahres, im April fand der Jungfernflug statt. In einem aktuellen Video wird die adrenalintreibende Verschmelzung von Realität und Fiktion veranschaulicht.

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Noch ärger

In den vergangenen Wochen wurden auf zwei Hochschaubahnen des Europa-Parks (Blue Fire und Pegasus) mehr als 100 Testfahrten absolviert. Der Trick: Solange die reale Strecke mit dem virtuellen Parcours exakt synchronisiert ist, kann der Träger der VR-Brille eine Reise erleben, die visuell noch waghalsiger ist als das Original, ohne, dass einem übel wird. Da unser Körper Richtungsänderungen nur relativ grob wahrnimmt, können etwa 90-Grad-Wendungen auf 135 Grad ausgeweitet werden. Bremst der Zug, kann dieses Gefühl visuell in eine Beschleunigung umgewandelt wird, indem die Fahrt in der Virtualität rückwärts weitergeht. Das bedeutet, dass VR Coaster weit extremer sein können als die echten Hochschaubahnen, mit denen sie gekoppelt sind. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 29.8.2014)